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Destillerie Blaue Maus – Fränkischer Whisky mit Tradition

Seit nunmehr 30 Jahren wird in Neuses/Eggolsheim, Single Cask Malt Whisky gebrannt. Begonnen hatte es alles 1980, als Robert Fleischmann seinen ersten Destillierungsvorgang startete. Daraus entstand Deutschlands älteste Single Malt Destillerie.

Den Anfang nahm die Geschichte der “Blauen Maus” mit dem Familienbetrieb der Familie Fleischmann. Nachdem Robert Fleischmann seine Ausbildung zum Bäckermeister abgeschlossen hatte, übernahm er 1976 den Betrieb. 1980 entschloss er sich dazu, seine eigene Brennerei einzurichten. Allerdings dauerte es noch weitere drei Jahre, bis das „Hauptzollamt Stuttgart – Zentralstelle Abfindungsbrennen“ die Genehmigung zur Herstellung von Branntweinen erteilte.

 

Geschäft der Familie Fleischmann in Neuses.
Geschäft der Familie Fleischmann in Neuses.

Am 19. Februar 1983 erfolgte der erste Destillierungsversuch. Es wurde das erste Mal Malz eingemaischt und wenige Tage später floss das erste Destillat aus dem Kessel. Damals allerdings mit noch mäßigem Erfolg und Geschmack. Nach dem Start stellte Robert Fleischmann, die ersten fünf Jahre, allerdings nur sporadisch Whisky her, da Kosten und Steuern weit über den Einnahmen aus den Produkten lagen. Erst ab 1990 begann er sich intensiver mit der Destillation zu beschäftigen.

Endlich konnte es losgehen

Im Jahr 1996 wurde der erste Versuch unternommen, die Produkte zu verkaufen. Unter dem Namen „Piratenwhisky – Pure Malt Whisky“ wurde der erste Whisky vermarktet. Wie Robert Fleischmann sagt, allerdings leider nur mit belächeltem Erfolg. Nach dem Motto „Üben – Üben – Üben“ wurde nun alle ein bis zwei Jahre Malz destilliert und daraufhin bis zur Genussreife für mindestens sechs bis acht Jahre in Eichenfässern gelagert. Dadurch baute sich im Laufe der Jahre ein respektables Whiskydepot auf.

Robert Fleischmann vor seiner Brennanlage.
Robert Fleischmann vor seiner Brennanlage.

Im Laufe der Zeit etablierte sich der Familienbetrieb auf dem deutschen Whiskymarkt. Es kamen immer mehr Sorten hinzu und es konnte damit begonnen werden, die Produkte auch an regionale Händler weiter zu verkaufen. Seit dem Jahr 2000 ist Sohn Thomas Fleischmann, zusammen mit seiner Frau Petra, als Nachfolger im Geschäft tätig. 2006 erwarb dann auch Robert Fleischmanns Tochter Angelika das Brennrecht. Mitsamt ihrer eigenen Anlage arbeitet sie nun ebenfalls als Brennerin, in unmittelbarer Nähe zur väterlichen Destillerie, direkt nebenan.

Für alle Geschmäcker Etwas

Heute werden im Familiengeschäft und im Online-Shop insgesamt zehn verschiedene Whiskysorten angeboten. Darunter unteranderem „Blaue Maus“, „Spinnaker“ oder „Grüner Hund“. Die Geschmacksrichtungen reichen von Schokolade über Marzipan, Lebkuchen und Zimt bis hin zu Apfel/Pflaume, je nach gewählter Malz- und beigefügter Obstsorte.

In Zukunft will sich die Familie darauf konzentrieren, ihre Marke in ganz Deutschland bekannter zu machen. Allerdings will man dabei nicht die Wurzeln des Geschäfts vergessen und die Regionalität beibehalten.

Das Innere des Ladens mit großer Auswahl an Whiskysorten.
Das Innere des Ladens mit großer Auswahl an Whiskysorten.

Autor: Lukas Dornauer

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