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Ein Blick in die Zukunft: Die flüssige Brille

Fast zwei Drittel der deutschen Bevölkerung braucht eine Brille. Die Anschaffung und Pfege einer Brille ist sehr kostenintensiv.

Nicht nur, dass die Anschaffung einer Brille sehr kostenintensiv sein kann, so müssen auch bei jeder Änderung der Sehstärke die Gläser erneuert werden. Zudem muss im Alter oft eine Zweitbrille amgeschafft werden um sowohl Weitsichtigkeit als auch Kurzsichtigkeit ausgleichen zu können. Doch gegen diese lästigen Kosten will die University of Utah in den USA vorgehen, indem sie eine neuartige Brille auf den Markt bringen.

Wie funktioniert ein menschliches Auge?

Ein gesundes Auge kann auf jegliche Entfernung gleich scharf sehen. Das gelingt, indem sich die Augenlinse mit Hilfe von Muskelkraft krümmt. Somit beeinflusst sie das Brechen der Lichtstrahlen. Diesen Prozess nennt man Akkommodation. Doch die Muskelkraft lässt auch im Auge mit dem Alter nach. Zu Folge hat das meist, dass vor allem ältere Menschen sich zwei Brillen oder eine Gleitsichtbrille anschaffen müssen.

„Die meisten Menschen, die eine Lesebrille brauchen sind ständig damit beschäftigt, sie auf- und wieder abzusetzen“, kritisiert der Professor für Computer Engineering Carlos Mastrangelo von der University of Utah.

Nutzung einer Brille:

Vor allem mit der Nutzung von Geitsichtbrillen kommen viele Nutzer nicht zurecht. Diese gleicht in der oberen Hälfte der Brillengläser die Kurzsichtigkeit und in der unteren Hälfte die Weitsichtigkeit aus. Dabei kommt es oft zu Beschwerden wie Schwindelgefühl und auch das Erkennen von mittel entfernten Gegenständen fällt erheblich schwer. Um dem entgegen zu wirken entwickelte die University of Utah eine Brille, die der menschlichen Funktion des gesunden Auges gleichkommt.

Einzelne Brille (Quelle: Vanessa Bucher).
Einzelne Brille (Quelle: Vanessa Bucher).

Die Brillengläser der Brille bestehen aus dickflüssigem Glycerin, welche von einer gummiartigen Membran umgeben sind. Ein eingebautes mechanisches System ermöglicht, dass die Membran sich verschieben lässt, sodass die Krümmung der Flüssigkeit erfolgen kann und die Lichteinstrahlung gebrochen wird.Dieses System befindet sich an der Innenseite des Brillengestells. Über der Nase befindet sich ein Infrarot – Entfernungsmesser. Dieser erkennt den genauen Abstand zu dem fokussierten Objekt und leitet diese Erkenntnis an das mechanische System weiter.

Durch genaue Berechnung vom eigenen Sehvermögen und der Distanz zum anvisierten Gegenstand lässt sich die Krümmung der Flüssigkeit herausfinden, um ein optimales Ergebnis erzielen zu können. Dieser Prozess nimmt lediglich 14 Millisekunden in Anspruch und ist für den Brillenträger nicht bemerkbar.  Somit ist es möglich, Gegenstände aus unterschiedlicher Entfernung bewundern zu können. Im Rahmen der Brille befindet sich eine eingebaute Batterie, die durch Aufladung eine Laufzeit von 24 Stunden gewährleistet.

Optimal, aber noch keine Dauerlösung

Derzeit wäre die Brille zwar eine echte Alternative und Erleichterung für Brillenträger, jedoch noch lange kein modisches Accessiores. Durch ihre klobige Optik scheint sie nicht sehr attraktiv zu sein. Das allerdings soll in den kommenden drei Jahren optimiert werden, um die Brille zum Must-Have für Brillenträger zu etablieren.

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