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Enzyme – Chance oder Reinfall?

Knusprig, goldbraun gebacken und ein leckerer Duft. So stellen wir uns das ideale Brot vor. Dazu soll es noch lange haltbar sein und nach vielen Tagen noch schmecken. Die Auswahl beim Bäcker soll riesig sein, auch wenn wir unser Brot erst am Abend kaufen. Dies sind viele Anforderungen, die auf unser Brot zu kommen. Die Bewerkstelligung all dieser Punkte ist schwierig und mit natürlichem Brotbackverfahren nicht umzusetzen.

Doch die Massen-Brot-Industrie hat dafür eine Lösung gefunden: Enzyme.

Bereits bei der Verarbeitung des Teiges wird am Häufigsten E 472 e Diacetylweinsäureester (DAWE) eingesetzt. So bleibt der Teig nicht an den Maschinen kleben. Damit dann die tiefgekühlten Backwaren auch schön groß, locker und knusprig werden, werden weitere Enzyme eingesetzt. Enzyme also an jeder Ecke.

Auf der Verpackung stehen dennoch Wenige dieser eingesetzten Hilfsmittel. Viele sind nach dem Backen nicht mehr nachweißbar und deshalb auch nicht deklarationspflichtig. Bei den Bäckern im offenen Regal entfällt die Deklaration fast gänzlich, nur auf Nachfrage erhält man die genaue Zutatenliste. „Früher musste man hungrige Menschen satt machen, heute muss man satte Menschen hungrig machen“, sagt ein Bäcker in einem Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ zu diesem Thema. Um im heutigen Wettbewerb mithalten zu können müssen viele einst traditionelle Bäcker auf „Teiglinge“ oder auf Zusatzstoffe zurückgreifen. So spricht man heute von einem Aussterben dieser traditionellen Betriebe. Statistisch lässt sich fast sagen, dass eine traditionelle Bäckerei pro Tag schließen muss.

Doch an sich sind Enzyme keine gefährlichen Wirkstoffe. Der Definition nach sind Enzyme Eiweißmoleküle. Der Körper braucht sie für den Stoffwechsel. Sie helfen bei der Verdauung, beim Eiweißaufbau in den Knochen oder bei der Entgiftung des Körpers. Durch Enzyme, sind einige biologische Vorgänge erst möglich. Die Photosynthese bei Pflanzen, Gewinnung von Energie durch Licht, würde ohne Enzyme nicht funktionieren. Außerdem sind die angereicherten Enzyme an sich schon im Weizen enthalten und nur hinzugefügt.

Die Firma „Novozymes“ gilt als derzeit größtes Unternehmen für Enzyme. Das Unternehmen mit Sitz in Dänemark, bezeichnet sich auf seiner Homepage als nachhaltiges Unternehmen.

Abschließend lässt sich sagen: Enzyme, als Hilfsmittel zwar sinnvoll, doch im Großen und Ganzen schädlich für Deutschlands Brotzukunft.

Titelbild (pixelio)

© FotoHiero / pixelio.de

Über den Autor

Leonie Leistner

Leonie Leistner

Ich bin seit Oktober 2015 Redakteurin hier. Es macht mir sehr viel Spaß eigene Berichte zu schreiben und zu veröffentlichen. Ich möchte mit den Themen meiner Artikel die Leser zum Nachdenken anregen. Ob technische Themen, Getränke oder Lebensmittel: Ich finde die Herausforderungen die dieser Blog mit sich bringt sehr spannend und freue mich auf neue Erfahrungen.

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