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Erst scannen, dann feiern: Biometrie, der australische Türsteher

“Du kommst hier nicht rein” – in Deutschland entscheiden Türsteher über den Einlass von Gästen in einen Club, in Australien ist der eigene Fingerabdruck ausschlaggebend.

Immer mehr Clubs, Bars und Kneipen in Australien setzen auf Biometrie, um Unruhestifter von ihren Betrieben fernzuhalten. Wer feiern oder ein Bier trinken gehen will, muss vorher seinen Fingerabdruck scannen lassen. Mit dieser neuen Taktik wollen Gastronome für mehr Sicherheit der Besucher sorgen.
Vor Einlass muss jeder Gast, egal ob auffällig oder nicht, seinen biometrischen Fingerabdruck beim Türsteher abgeben. Zusätzlich wird ein Foto von der Person aufgenommen und der Ausweis gescannt. Die erhobenen Daten werden dann mit denen einer Datenbank abgeglichen – falls ein Besucher bereits negativ aufgefallen oder sogar gewalttätig geworden ist, warnt das System den Türsteher und dieser kann vor Ort entscheiden, ob er den Gast einlässt oder nicht. Wurden die Daten einmal aufgenommen, reicht es, wenn Gäste vor dem Betreten ihren Finger auf das biometrische Lesegerät legen. Ist die Person in der Datenbank registriert, erscheint der entsprechende Eintrag mit Name, Foto und Grund der Registrierung. Erfasst werden dabei nur Menschen, die ein akutes Sicherheitsrisiko für die Betriebe darstellen.

Allerdings ist den meisten Nutzern die Tragweite dieses Prinzips nicht gänzlich bewusst. Die biometrischen Daten werden zum Teil in großen Datenbanken gespeichert, die von privaten Unternehmen geführt und dort jahrelang aufbewahrt werden. Ein Abgleich der Daten mit den polizeilichen Befunden erfolgt jedoch nicht. Bezüglich der Biometrie gibt es in Australien bisher keine genauen Richtlinien, da sie nicht unter das Gesetz zum Schutz der Persönlichkeitsrechte fallen. Nutzer können zwar beantragen, dass ihre Daten gelöscht werden, allerdings gilt dies nicht für Gäste, die bereits als gewalttätig vorgemerkt wurden. Kritiker fordern eine Änderung des Datenschutzgesetzes  – zum Schutz der Besucher.

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