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Nicht jeder will highest performance


Am persönlichen Computer will jeder mehr. Mehr Rechenleistung, mehr Arbeitsspeicher, mehr Festplattenkapazität.

Kaum ist der Mensch auf dem aktuellsten Stand, was Computerhardware angeht, schon gibt es wieder etwas Besseres auf dem Markt und die eigene Hardware reicht wieder einmal nicht aus, um die neuesten Programme sauber und flüssig auszuführen. Die eigene Hardware verliert dabei ständig an Wert und die neue kostet Hunderte von Euros. Doch in der Industrie sieht das bis auf wenige Ausnahmen ganz anders aus. Oftmals werden hier Computer nur als Fertigungsschnittstellen oder zum Ausführen eines einzigen Befehls eingesetzt. Somit wird hier auch keine extrem hohe Rechenleistung benötigt, da das Ausführen dieser Befehle auch nach längerer Zeit immer noch fast dieselben Anforderungen hat.

Hinzu kommt, dass die Computer für gewöhnlich langfristig oder pausenlos laufen. Mit einem Prozessor von einem Flagship-Konzern wie Intel würden Unmengen an Kosten anfallen. Diese richten sich meist an Endverbrauchern und können die wohl höchste Leistung und die schnellste Hardware bieten. Genau die Leistung führt auch zu einem hohen Stromverbrauch. Prozessoren haben, je höher die Leistung, oder auch die Taktfrequenz, eine umso höhere Wärmebildung und müssen somit aktiv über stromziehende Lüfter gekühlt werden. Außerdem fallen hohe Anschaffungs- und Erneuerungskosten für Hardware und somit auch Software an.

Um diese Kosten zu minimieren und zu umgehen, gibt es sogenannte Low-Performance-Prozessoren. Zwei Hersteller dieser Produkte waren dieses Jahr auf der SPS IPC Drives, Europas führende Fachmesse für elektrische Automatisierung, anzutreffen und konnten diesbezüglich einige Informationen mitgeben. Beide produzieren in Taiwan und haben dort ihren größten Markt. Hier haben nämlich die meisten produzierenden Firmen und Fabriken, die diese Technologie benötigen, ihren Sitz.

Diese Hardware bieten, wie der Name schon sagt, die wenige Leistung, die in der Industrie gebraucht wird. Somit sind die genannten Prozessoren lüftungslos, da sie kaum Wärme produzieren und kaum gekühlt werden. Meistens reicht eine passive Kühlung vollkommen aus und dementsprechend sinkt auch der Stromverbrauch. Außerdem wird keine Wartung und Säuberung der Kühler benötigt. Erneuert werden müssen sie ebenfalls kaum, da es sich nicht um ein Endverbraucherprodukt handelt, wie eines der bereits genannten Großkonzerne. Durch die niedrige Leistung, die geboten und gefordert ist, nimmt der Verschleiß ab und die Produkte können weitaus länger eingesetzt werden. Die Trägerboards können individuell angepasst werden und sind somit langzeitverfügbar. Wird doch mal ein neuer Prozessor gebraucht, muss derjenige nur noch das weitaus günstigere Teil kaufen, um es dann problemlos anstecken zu können.

Low-Performance-Prozessoren und Hardware sind von großem Nutzen in der Industrie, doch einem Konsumenten werden sie kaum etwas bringen, auch wenn sie eine Menge Kosten einsparen. Sie sind nicht für solch komplexe Prozesse wie das Ausführen eines Videospieles oder dem Erstellen und Bearbeiten von Dokumenten, Bildern und dergleichen ausgelegt. Sie wären also maßlos damit überfordert.

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