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Ingwer als Allroundtalent

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Ähnlich wie beim Thema Koriander, scheiden sich auch beim Ingwer die Geister. Ob Fan oder Nicht-Fan – es lohnt sich, dem Knollengewächs etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Gerade zum Anfang der Erkältungszeit.

Den Ursprung hat der Ingwer ganz klar im asiatischen Raum, wo er auch fast überall wächst. In der asiatischen Küche findet man ihn in auch in diversen Speisen. Ob eingelegt, in Süßspeisen oder als zusätzliches Gewürz im Curry. Heute liegen China und Indien sowohl beim Anbau als auch beim Export unangefochten an der Spitze. In Deutschland war die Gewürzpflanze recht lange unbekannt. Erst der Boom der asiatischen Küche in den 1960ern verhalfen ihm hierzulande zu Popularität. 

Ingwer als Hausmittel

Schon seit ca. 4000 Jahren machen sich die Menschen Gebrauch von der Wurzelpflanze: Die asiatischen Seefahrer zum Beispiel entdeckten die Knolle für sich, als natürliches Mittel gegen Reiseübelkeit. Das im Ingwer enthaltene sogenannte Gingerol soll die Magenbewegung anregen, sodass sich der Mageninhalt schneller in Richtung Darmtrakt bewegt. Somit wird der Magendruck verringert und auch der Brechreiz gelindert. Das Gingerol regt außerdem die selben Enzyme wie die Acetylsalicylsäure (der Wirkstoff in Aspirin) an. Somit wirkt die Knolle auch noch schmerzlindernd.

Erhältlich ist Ingwer mittlerweile in vielerlei Formen: als Knolle an sich, Tee oder Pulver. (Foto: Elena Pruchniewski)
Erhältlich ist Ingwer mittlerweile in vielerlei Formen: als Knolle an sich, Tee oder Pulver. (Foto: Elena Pruchniewski)

Bei Erkältungen und grippalen Infekten kann Ingwer, am besten geraspelt, im Tee oder roh ein schneller Helfer sein. Die Scharfstoffe wirken nicht nur antibakteriell. Sie fördern zudem die Durchblutung der Schleimhäute und wärmen sie somit von Innen. Zu guter Letzt enthält das Wurzelgewächs noch Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium und eine Menge Vitamin C. 

Ingwer anpflanzen

Die Pflanze hat keine großen Ansprüche an ihre Umwelt. Hauptsache es ist warm und feucht. Ähnlich wie bei Zwiebeln, gestaltet sich die Ernte leicht: Man gräbt die Pflanzen aus. Das erklärt auch den günstigen Preis: Eine Knolle kostet je nach Größe 50 Cent bis zu einem Euro.

Jedoch ist es auch nicht schwer, sich sein eigenes Pflänzchen zu ziehen. Dazu braucht man lediglich eine Ingwerwurzel und Geduld. Die Wurzel legt man zum keimen über Nacht in ein Schälchen lauwarmes Wasser. Dann pflanzt man die Knolle in eine möglichst große, flache Schale, da die Wurzeln eher seitlich austreiben. Damit der Exot genug Feuchtigkeit bekommt, deckt man die Schale idealerweise mit Frischhaltefolie ab, in die man vorher kleine Löcher sticht. Nun stellt man die Schale an einen hellen Ort und besprüht sie täglich mit etwas Wasser (Vorsicht! Nicht zu viel!). Nach ca. 8-10 Monaten geduldigem Warten, ist es soweit! Die Blätter verfärben sich gelb, was der Indikator dafür ist, dass die Wurzel geerntet werden kann. 

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