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Essen aus dem 3D-Drucker: Eckige Pfannkuchen und schmackhafte Desserts

Auf Knopfdruck ein fertiges, kunstvoll angerichtetes Dessert – klingt fast nach Science-Fiction Technologie aus Filmen wie „Star Trek“ oder „Zurück in die Zukunft“. Doch dies kann schon bald Standard in etlichen Restaurants und Cafés werden: Mit 3D-Druckern sollen neben Brillen oder Kaffeetassen nun auch Desserts, Pizzas und viel mehr zubereitet und liebevoll angerichtet werden.

Wie der Name schon verrät, handelt es sich um einen Drucker, der anstelle von herkömmlichen Tintenpatronen Druckerpatronen gefüllt mit Lebensmitteln wie Kartoffelbrei oder Marzipan verwendet. Das Resultat sind dabei keine flach gedruckten Zeitungspapiere, sondern kunstvolle, dreidimensionale Lebensmittel und Gerichte.

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Erleichterung im Alltagsgeschäft: Mühevolle, kleinteilige Handarbeit übernimmt der 3D-Drucker ganz einfach per Knopfdruck und “druckt” Desserts und Co. einfach aus. Quelle: print2taste

Die Branche der 3D-Food Technik ist eher noch überschaubar. Vor allem in Belgien und der Niederlande sind die Arbeiten an dreidimensionalen Lebensmitteldruckern schon fortgeschrittener. Unter anderem arbeitet der Robotik-Experte Hob Lipson mit seinem Team derzeit daran, 3D-Drucker für Nahrungsmittel noch effizienter zu gestalten.

„Lebensmittel zu drucken ist heutzutage da, wo das konventionale 3D-Drucken vor etwa 20 Jahren war. Es ist eine der Technologien, die für viele interessant ist, die meisten Leute aber noch nicht erkennen können, in welche Richtung sich das Geschäftsmodell entwickeln wird.“ (aus einem Interview von Hob Lipton mit der Columbia University New York)

Lebensmittel aus dem 3D-Drucker: von wegen künstlich

Ein wenig Skepsis einer neuen Technologie gegenüber ist sicherlich nicht verkehrt und zeugt wahrscheinlich von gesunden Menschenverstand… Apropos „gesund“: Wer glaubt, die Zutaten für den Lebensmitteldrucker seien pure Chemie, dem sei gesagt, die fertigen Produkte schmecken nach ihrer Grundsubstanz. Soll heißen, wenn die Grundzutat aus Kartoffelbrei besteht, schmeckt das fertige Gericht eben nach Kartoffelbrei. Vielleicht war jener zu Beginn ein wenig zu stark gesalzen… aber in jedem Falle nicht künstlich.

Wie bereits erwähnt kommt es also auf die Lebensmittel an. Derzeit bieten 3D-Drucker maximal acht Fächer für gefrorene Zutaten. Per Knopfdruck druckt das Gerät dann das gewünschte Essen in gewünschter Form mit Hilfe einer speziell dafür entwickelten Software. Durch Integration eines Heizelements soll in Zukunft auch die Zubereitung von warme Speisen möglich sein. Die unterschiedlichen Zutaten sollen dann bei verschiedenen Temperaturen und Garzeiten verarbeitet werden können. Dies ist aber noch in Arbeit…

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In jedem Falle jetzt schon ein Hingucker – kunstvoll servierte Nachspeisen, Nudeln und Co. aus dem Drucker. Quelle: timothy-lee-photographers

Bisher schon möglich ist allerdings die Zubereitung von Pfannkuchen, Pizzas, Flammkuchen, sämtlicher Pasta und diversen Brotaufstriche wie beispielsweise Frischkäse, bis hin zu den verschiedensten Cremes, Desserts sowie Naschereien wie Schokolade oder Bonbons.

Kartoffelbrei und Erbsenpüree für mehr Lebensqualität

Klar ist der Gebrauch der 3D-Lebensmitteldrucker in privaten Haushalten noch nicht spruchreif. Doch bereits jetzt findet der Drucker Anklang: Viele Menschen in Alten- und Pflegeheimen haben Kau- oder Schluckprobleme und können ihre Nahrung meist nur püriert zu sich nehmen. Das sieht nicht immer appetitlich aus… Um den Leuten dort ein wenig mehr Lebensqualität zurück zugeben, werden die dreidimensionalen Kreationen aus Gemüse oder Nudeln kunstvoll angerichtet als Mahlzeiten serviert.

Sicherlich werden 3D-Lebensmitteldrucker das konventionelle Kochen nicht komplett ablösen. Aber warum nicht ein wenig Erleichterung per Knopfdruck im Alltag schaffen?

Mehr Informationen gibt´s im Video:

(Quelle Titelbild: print2taste-2)

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Franziska Hofmann

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