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Ohoo Water – die essbare Verpackung

„Am Anfang konnte sich auch keiner vorstellen, dass aus flüssigem Rohöl irgendwann eine feste Flasche produziert wird, die wir auch noch täglich benutzen.

Rodrigo Garcia Gonzalez vom Londoner Skipping Rocks Lab ist kein gewöhnlicher Erfinder, er ist viel mehr ein Visionär. Er möchte die Art und Weise wie wir Getränke konsumieren verändern. Mit einer natürlichen, robusten Membran aus Seetang, die mit Wasser gefüllt wird und komplett verzehrbar ist. Seine Erfindung ersetzt die Plastikverpackung und damit die verbundene Umweltbelastung. 

Durch ein ausgeklügeltes Steuer- und Pfandsystem in Deutschland, sind wir der Vorreiter beim Recyceln von Plastikflaschen. Denn laut einem Bericht der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung recyceln wir unglaubliche 97,9% der PET Flaschen. Allerdings ist dieses Pfandsystem europaweit eine Seltenheit. Auf internationaler Basis betrachtet werden nur 20% der Plastikflaschen recycelt. 

Recycling belastet die Umwelt doppelt

Aber selbst dieser Bruchteil, der recycelt wird verbraucht während des Recyclings unglaublich viel Energie. Diese Energie ist nichts anders als Emission, die unsere Umwelt zusätzlich belastet. Außerdem ist es ernüchternd, das eine neu gekaufte Plastikflasche nur zu etwa 28% aus recycelten Material besteht. Mehr ist technisch einfach nicht möglich. Demnach bezahle ich als Verbraucher für eine Wasserflasche 90% von dem Preis für die Flasche und nicht für das darin enthaltene Wasser.

Die Membran lässt sich mit jeder Flüssigkeit befüllen (Foto: Kkipping Rocks Lab)
Die Membran lässt sich mit jeder Flüssigkeit befüllen (Foto: Kkipping Rocks Lab)

Eine der schockierendsten Tatsachen ist, dass die PET Flasche 7 Liter Wasser und 150 ml Öl für die Herstellung benötigt. Um eine Plastikflasche zu produzieren, die am Ende vielleicht gar nicht recycelt wird, sondern im Müll landet. Dazu eine kleine Zusatzinfo: Eine Plastikflasche benötigt 700 Jahre bis sie vollständig zersetzt ist.

Die Membran ist komplett essbar

Viele Flüssigkeiten, die in der Natur vorkommen befinden sich in einer Membran. Wie zum Beispiel die feine Schale beim Ei oder die etwas fester Haut einer Orange. Ohoo Water verfolgt genau das selbe Prinzip und verwendet dafür eine natürliche Membran aus Seetang. Diese Technik ist schon länger bekannt und wird auch oft verwendet wenn es zum Beispiel um die Herstellung von Fake Kaviar oder den Bubbles im gehypten Bubble Tea, der 2013 auch in Deutschland seinen Durchbruch erlebt hatte. 

Bei Ohoo Water wird auf das Stärkemittel verzichtet und verwendet stattdessen Algin, das natürlich aus Braunalgen hergestellt wird. Das Seetang wird mit Calcium und Wasser vermischt wodurch eine Art Gelee entsteht indem man das Wasser gut aufbewahren kann. 

Ohoo Water verwendet nur natürliche Inhaltsstoffe

Eine neue Art der Verpackung, die leicht herzustellen ist, extrem günstig und umweltschonend ist. Das nächste Ziel, dass das Unternehmen verfolgt ist wie zum Beispiel bei einer Orange eine Membran zu entwickeln in der sich viele kleine Membranen befinden. Das Innovativste ist, dass so etwas tatsächlich jeder selber daheim herstellen kann. Bunte Kügelchen wie beim Bubble Tea kann man bereits jetzt ganz leicht selber in der eigenen Küche herstellen. Auf YouTube lassen sich bereits unzählige Videos entdecken, die zeigen sollen wie man sich selber so verpacktes Wasser herstellen kann. Das Unternehmen hat das Rezept nie verheimlicht und es sogar promotet, damit es jeder nachmachen kann.

Gonzalez wünscht sich eine Welt ohne Plastikflaschen

Es ist sehr schwer auf Verpackungsmaterialien zu verzichten. Selbst wer Bio oder Regional kauft bekommt die Tomate in Plastikfolien eingepackt. Der Visionär gibt selber zu, dass die Plastikflasche im Moment deutlich praktischer ist als ein Membran Wasser aber das stört ihn nicht. Für ihn ist das ein Kampf, den er weiterhin bestreiten wird mit dem Ziel. Die Plastikverpackung irgendwann zu bekämpfen. 

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