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Roter Mantel, Rauschebart: Schokoladenweihnachtsmann

Willi Wonkas Süßigkeiten schmecken immer so wie er sich gerade fühlt. Jeden Winter füllen sich auch bei uns die Regale im Supermarkt mit weihnachtlichen Süßigkeiten. Zum Nikolaustag wandern vor allem Schokoladenweihnachtsmänner über die Theke. Wie es der Brauch will, stellen die Kinder am Vorabend zum 6. Dezember ihre Stiefel vor die Tür. Brave Kinder finden am Morgen nebst Nüssen oder Mandarinen häufig den schokoladigen Mann mit rotem Mantel, Mütze und weißem Rauschebart darin.

Willy Wonka kann Marshmallows herstellen, die nach Veilchen schmecken. Und Karamell, das alle zehn Sekunden die Farbe ändert, wenn Sie es lutschen. Und kleine, federleichte Süßigkeiten, die, sobald Sie sie zwischen Ihre Lippen legen, köstlich schmelzen. (…) Nach streng geheimer Rezeptur kreiert er hübsche blaue Vogeleier mit schwarzen Flecken. Wenn Sie eines davon in den Mund nehmen, wird es immer kleiner, bis plötzlich nichts mehr übrig bleibt als ein winziges, dunkelrotes gezuckertes Vögelchen, das auf Ihrer Zungenspitze sitzt. – frei nach Charlie und die Schokoladenfabrik (1971)

Schokoladenweihnachtsmänner in Reih und Glied.
In Reih und Glied (Foto: pixabay.com)

Von der Kakaobohne zur Vollmilchschokolade

Die Oompa Loompas unserer Realität sind die fleißigen Arbeiter diverser Fabriken: Sie zaubern dort aus Kakaobohnen schmackhafte Vollmilchschokolade. Nach dem Rösten werden die Kakaobohnen zu einem Brei zermahlen. Mit Zucker und Milchpulver verfeinern sie die bittere Kakaomasse. Im Raffineur wird der Schokoladenbrei von Stahlwalzen zu einer möglichst feinen Konsistenz zerrieben. Das verhindert später das sandige Gefühl grobkörniger Schokolade im Mund. Zart soll sie auf der Zunge des Genießers schmelzen. Zwei bis vier Prozent Restfeuchtigkeit bleiben nach dem Mischen allerdings noch in der Kakaomasse enthalten. Um das Kristallisieren des Zuckers zu verhindern und sich der glättenden Fettanteile der Kakaobohne zu bedienen, muss der Raffineur die Schokolade conchieren. Wasser, aber auch Geruchs-, Bitter- und Aromakomponenten verflüchtigen sich in dem Rührwerk. Die Conchiermaschine rührt das krümelige Schokoladenpulver so lange, bis es ganz geschmeidig ist und sich die köstlichen Kakaoaromen herausgebildet haben. Rührwerk und Rührdauer variieren je nach Schokoladenfabrik.

Cremige, mattglänzende Schokoladenmasse
Cremige, mattglänzende Schokoladenmasse (Foto: pixabay.com)

Von der Vollmilchschokolade zum Schokoladenweihnachtsmann

Die mattglänzende, flüssige Masse wird anschließend in zweiteilige Kunststoffformen gefüllt. Wenn sie im Förmchen verschlossen wird ist die Schokolade etwa 28 Grad warm. Zunächst bei 20 und weiter bei zehn Grad wird die Form im Schleudertunnel in alle Richtungen gedreht. Die Zentrifugalkraft verteilt die Schokolade gleichmäßig an den Wänden der Form. So entsteht eine Hohlkörperfigur.

Herstellungsprozess der Schokoladenweihnachtsmann-Hohlfigur
Herstellungsprozess der Hohlfigur (Quelle: ogs/Milka)

Beim Abkühlungsprozess ist Vorsicht geboten. Keinesfalls dürfen die Weihnachtsmänner schockgefrostet werden. Denn Schokolade hat die Eigenheit bei falscher Kühlung zu ergrauen. Bei etwa 12 bis 20 Grad darf die Hohlfigur schonend abkühlen und wird dann aus der Form genommen. Hübsch verpackt wandern die Schokoladenweihnachtsmänner dann in den Supermarkt. Wo sie brav in Reih und Glied im Regal auf einen Schokoladenliebhaber warten.

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