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Sparter – der Spargelroboter

Die Spargelernte ist mühselige Arbeit, die bald eine Maschine erledigen soll. Das niederländische Hightech-Startup Cerescon hat unter dem Namen Sparter einen Roboter entwickelt, der vollautomatisiert Spargel ernten soll.

Die Idee einen Erntehelfer für die mühselige Spargelernte zu entwickeln ist nicht neu. Doch bisher gab es immer wieder Probleme bei der Umsetzung. Oft wurde unreifer Spargel geerntet, die zarten Stangen beschädigt oder versehentlich Steine „geerntet“. Das Entwicklerteam rund um Ad Vermeer hat mit ihrem Sparter eine Maschine entwickelt, die dieser Problematik Herr werden soll.

Die zarten Spargelköpfe, hier gebraten, sollen durch den Sparter besonders geschützt werden. (Foto: Felix Zeiss)
Die zarten Spargelköpfe, hier gebraten, sollen durch den Sparter besonders geschützt werden. (Foto: Felix Zeiss)

Da weißer Spargel zum großen Teil aus Wasser besteht, leitet dieser Strom sehr gut. Der Sparter hat Sensoren in Form von Fühlern verbaut, welche Strom aussenden. Diese können somit den Reifegrad und natürlich den Unterschied zu Fremdkörpern ausmachen. Außerdem erkennt die Maschine so Spargelstangen, welche für den menschlichen Erntehelfer erst ein paar Tage später sichtbar wären.

Schneller zu besserer Qualität dank Sparter

Der Sparter wurde in enger Zusammenarbeit mit Spargelbetrieben in Deutschland und den Niederlanden entwickelt, um den Bedürfnissen der Spargelbauern am besten zu entsprechen. Der Roboter erfasst den Spargel während der Fahrt, sticht ihn schonend ohne Beschädigungen ab und setzt den Spargeldamm in Stand. Ebenso kann er die Folie so handhaben, dass sehr wenig bis gar kein Licht auf die Spargelstangen einfällt. So werden Verfärbungen und die unerwünschte Blüte des Spargels verhindert. Dies steigert also nicht nur die Ertragsmenge sondern auch die Qualität des Spargels.

Aus 75 mach 2 

„Die Maschine wird von einem Traktor gezogen. Der Traktor reicht über drei Spargelreihen. An jeder Reihe befindet sich außerdem ein Roboter, der den Spargel sticht und auf ein Förderband legt. Auf diese Weise lässt sich pro Stunde ein Hektar bearbeiten.“, so Ad Vermeer über den Sparter. Ein Erntedurchgang entspricht der Arbeit von 75 Arbeitskräften über drei Tage hinweg. Die Maschine benötigt ohnehin nur noch zwei Menschen für die Arbeit. Einer fährt den Traktor, während der andere die Ernte überwacht. Durch die immense Zeit- und Arbeitskraftersparnis sollen sich die Anschaffungskosten von rund 600.000 Euro bereits nach drei Saisons amortisiert haben. Ebenso entfällt für den Bauern die Suche nach Erntehelfern, welche sich immer schwieriger gestaltet.

Qualität und Quantität des Spargels steigert sich durch das schonende Ernteverfahren. (Foto: Felix Zeiss)
Qualität und Quantität des Spargels steigert sich durch das schonende Ernteverfahren. (Foto: Felix Zeiss)

Inwiefern sich der Sparter durchsetzen kann, wird sich 2019 zeigen. Für die kommende Saison produziert das Unternehmen sechs Modelle zum Verkauf. Viele Anbaubetriebe haben bereits Interesse bekundet. Der Verkauf soll sich jährlich steigern und wird in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden starten. Auch Exporte außerhalb Europas, Länder wie Peru oder Taiwan, wo weißer Spargel kultiviert wird, sind für das Unternhmen durchaus denkbar. „Wir merken, dass in aller Welt Interesse besteht, was wir leisten.“, so Vermeer über die Zukunftsaussichten des Sparters.

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