Toggle Navigation

Steuerung ist alles

Wenn in Bereichen, wie der Pharma-Industrie oder Lebensmittelbranche gefertigt wird, gelten strenge Auflagen für die hygienischen Umstände der Produktion. Deshalb müssen in allen Fertigungsschritten neben einer optimalen Leistung und Effizienz auch eine besondere Hygiene eingehalten werden.

Hierfür verwenden Hersteller, von beispielsweise Lebensmitteln, Industrie-PCs, sogenannte IPCs, die ähnlich wie Alltagscomputer (Personal Computer, also PCs) funktionieren und auch mit derselben Software betrieben werden können. Im Gegensatz zum Heim- oder Bürocomputer finden IPCs ihre Anwendung in der Automatisierung von technischen Prozessen. Außerdem sind sie resistenter gegenüber äußeren Einwirkungen, wie Flüssigkeiten, Gasen oder mechanischer Belastung und sollen auch eine viel längere Haltbar- und Verwendbarkeit gewährleisten. Hierfür müssen Unternehmen eine langanhaltende Versorgung von Komponenten, Zentraleinheiten und Modulen gewährleisten.

Dies bestätigt auch Bastian Baumgarte, Produkt Manager des deutschen Industrial IT Unternehmens ADS-TEC: „Wenn ein Gerät, sagen wir mal, acht Jahre im Markt ist, dann werden wir drei Jahre danach auch noch den Service anbieten.“ So müsse das Unternehmen laut Baumgarte bei einer Entwicklung im Jahr 2018 also bis circa 2029, 2030 einen Service aufrechterhalten.

Die Anforderungen an die Produktion „made in Germany“ bringt auch eine spezielle Betreuung mit sich: „unsere Kunden erwarten, dass wir über fünf bis zehn Jahre identische Produkte liefern. In identischer Qualität.“ Um dies garantieren zu können, produziert das Unternehmen überwiegend in Deutschland.

Darstellung verschiedener Bildschirme (Quelle: Michael Osbeck).
Darstellung verschiedener IPC-Bildschirme (Quelle: ADS-TEC)

Kraftpakete der Hygiene

Nicht nur durch einen langen Lebenszyklus und einen guten Support der Anbieter, sollen sich die verwendeten Terminals und Displays auszeichnen, sondern auch durch eine gute Widerstandsfähigkeit des Materials und eine leichte Reinigungsmöglichkeit des Designs aufweisen, so Baumgarte.

Für die Verwendung und Fertigung derartiger Geräte gelten verschiedene Vorschriften wie, dass außen nur Edelstahl statt Aluminium verwendet wird. Beinahe alle Anschlüsse, gerade die elektrischen, sind alle mit Serviceschachtdeckeln verschlossen sodass alle Hygienevorschriften eingehalten werden können. Dadurch erreicht das Gerät dann die IP65 Schutzklasse. Das bedeutet, man kann das Gerät mit beispielsweise dem Gartenschlauch abspritzen.

Softwarefreiheit trifft Bedienung

Wie zuvor erwähnt, ist es für die Kunden von IPCs wichtig lange von den erworbenen Produkten zu profitieren. Hierfür wird beispielsweise Windows 10 verwendet, wofür Unternehmen wie ADS-TEC lediglich Images anbieten, die eine Personalisierung zur Folge haben. Meist habe der Kunde selbst das Knowhow für die richtige Software, während der Terminal-/Display-Anbieter sich hier mehrauf das Image konzentriert, so Baumgarte. Denn dieses „muss besser sein als das, was man so von der Stange als Konsument kauft.“

Außerdem müssen, sowohl die Terminals, die prinzipiell eigene Computer sind als auch die Displays, die erst an einen Computer angeschlossen werden müssen, jeweils über einen Notausknopf verfügen und können je nach Entscheidung des Anbieters weitere Köpfe aufweisen.

Bedienterminal-Ausstellung mit Bedienleiste
Bedienterminal-Ausstellung mit Bedienleiste von adstec (Foto: Michael Osbeck)

Alles in allem soll durch die individualisierte Benutzeroberfläche, das hygienische, sichere Design und die hohe Leistungsfähigkeit „vorne das, was der Benutzer jeden Tag in die Hand nimmt, nämlich das Bedienterminal, was hermachen. Weil das auch symbolisch für die ganze Maschine steht.“

Über den Autor

Michael Osbeck

Michael Osbeck

Meine Artikel:

    Kommentiere