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Verpackungen: Segen und Fluch zugleich

Ein beruhigendes Brummen, dann das erwartete Knirschen. Die PET-Flasche ist weg und der Geldbeutel wird um 25 Cent reicher. Doch weg ist sie damit nicht wirklich. Eher aus den Augen des Kunden. Die Reise der Einwegflasche beginnt jetzt erst richtig. Zusammen mit vielen anderen Verpackungen geht sie in einen Kreislauf ein, in dem Wiederverwertung an zweiter Stelle steht.

Bei der Mehrwegflasche wurden 2015 fast 94 Prozent wiederverwertet. Diese Summe klingt nach sehr viel, doch dass dafür einiges an Energie aufgewendet werden muss, ist ein eindeutiger Nachteil. Beim Gelben-Sack-Müll sieht es ähnlich aus. Mehr als die Hälfte des Verpackungsmülls wird wieder verwertet. Hochmoderne Trennverfahren sortieren den Müll nach Getränkekarton, Aluminium, Folien, und verschiedenen Kunststoffsorten. Die kleinsten und nicht wiederverwertbaren Teile werden in Kraftwerken verbrannt oder für die Stahlwerksindustrie verwendet.

Natürlich ist es sehr komfortabel, Lebensmittel sauber verpackt zu Wissen und neue Kleidung in der neuen Plastiktüte nach Hause zu tragen. Doch viele Umweltschützer beklagen sich über die Zunahme der Verpackungen. Seit 2003 ist der Verbrauch pro Kopf um 13 Prozent gestiegen. Allein die Menge der Kunststoffverpackungen sind um ein Drittel gestiegen.

Unter den Folgen unseres hohen Verpackungskonsums muss die Umwelt leiden. Forscher sagen pro Minute wird ein Müllwagen mit Verpackungsmüll aus Plastik in die Meere entleert. Bis 2050 könnte sich dieser Wert vervierfachen. Dieses Plastik braucht über 350 Jahre bis es sich zersetzt hat. Bis dahin fressen Wale den Müll, Robben verfangen sich darin und Vögel bauen ihre Nester daraus. Auch kleine Tiere verwechseln den Verpackungsmüll mit Plankton. Viele Tiere sterben wegen Plastik einen qualvollen Tod. Und damit nicht genug. Mikropartikel, kleiner als ein Millimeter, gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren und durch Verzehr auch in den menschlichen Organismus.

Um solche Situationen zukünftig zu vermeiden, muss das Bewusstsein für diese schrecklichen Folgen stärker werden.

Es lässt sich Einiges gegen Verpackungsmüll tun:

PET-Flaschen lassen sich mit Mehrweg- oder Glasflaschen leicht vermeiden. Bei den Verpackungen sieht es nicht ganz so leicht aus. Viele Lebensmittel sind nicht nur einfach, nein zweimal oder dreimal extra verpackt. Das fängt bei Schokokeksen an und geht bis zu Joghurt. Nur bei offenen Lebensmitteln wie Gemüse und Obst lässt sich die Plastiktüte sparen. Bananen muss man nicht extra noch in eine Tüte stecken. Ein geschmiertes Brot sollte lieber in einer Kunststoffbox verwahrt werden, anstatt in Alufolie oder Frischhaltefolie verpackt. Gartenmöbel gibt es aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff. Auch beim Einkaufen selbst kann man die üblichen Plastiktüten vermeiden. Einfach eine Leinentasche verwenden. Läden wie Karstadt oder Müller verlangen seit ein paar Monaten wieder Geld für Plastiktüten, um Kunden zum Umdenken zu Bewegen.

unnötig doppelt verpackt
unnötig doppelt verpackt
Glasflaschen - Eine gute Alternative zu PET-Flaschen
Glasflaschen – Eine gute Alternative zu PET-Flaschen

In sofern bleibt nur noch eines zu sagen: Nicht nur Nachdenken sondern Handeln!

Weitere Informationen auf den Seiten des Naturschutzbund

Über den Autor

Leonie Leistner

Leonie Leistner

Ich bin seit Oktober 2015 Redakteurin hier. Es macht mir sehr viel Spaß eigene Berichte zu schreiben und zu veröffentlichen. Ich möchte mit den Themen meiner Artikel die Leser zum Nachdenken anregen. Ob technische Themen, Getränke oder Lebensmittel: Ich finde die Herausforderungen die dieser Blog mit sich bringt sehr spannend und freue mich auf neue Erfahrungen.

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