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Smartphones: warum die neuen Medien schlechte Laune machen

Die meisten von uns nutzen es täglich, ohne auch nur einmal darüber nachzudenken, ob es gut oder schlecht für einen selbst ist. Die Rede ist vom Smartphone. Die Studie “Wie neue Medien unser Glück verändern” (von Sarah Diefenbach) hat bewiesen, dass Smartphones die Emotionen beeinflussen können. Um euch die Studie etwas näher zu bringen und selbst zu testen, habe ich innerhalb des Studienganges Technikjournalismus der Technischen Hochschule Nürnberg eine Umfrage gestartet.

Smartphones beeinflussen unsere Stimmung

Fast jeder hat heutzutage ein Smartphone und nutzt dies auch täglich. Wir benutzen es bedenkenlos, ohne uns die Fragen zu stellen, wie sich der häufige Konsum auf unser Leben auswirkt. Es müssen nicht immer die großen Probleme sein, wie zum Beispiel: „Autofahrer verursacht Unfall durch telefonieren“ o.a. Denn ein Smartphone kann schon durch die bloße Benutzung unsere Stimmung beeinflussen. Es kann sogar so weit gehen, dass die zu häufige Verwendung des Handys in unser Leben eingreift.

Handysucht
Immer und überall erreichbar. (Foto: Vanessa Falkenhain)

Sarah Diefenbach, Professorin für Wirtschaftspsychologie, hat gemeinsam mit Daniel Ullrich, Post-Doc am Lehrstuhl für Medieninformatik, das Buch „Digitale Depression: Wie neue Medien unser Glück verändern“ geschrieben. Darum geht es um die zerstörten Glücksmomente vieler Menschen durch die ständige Nutzung ihres Smartphones. Dadurch, dass wir unser „Glück“ überall posten und teilen wollen, verlernen wir den Moment einfach zu genießen und an den eigenen Erinnerungen festzuhalten. Durch diese These komme ich zu einem von vielen Gründen, warum uns das Smartphone so wichtig geworden ist.

Wettbewerbsdrang durch soziale Netzwerke

Vor allem durch die sozialen Netzwerke, wie Facebook, Twitter oder Instagram entsteht eine Art Wettbewerb im Internet. Jeder versucht die besten Momentaufnahmen oder Videos online zu stellen, die meisten Likes oder die meisten Freunde auf Facebook zu haben. Dabei vergessen die Konsumenten die reale Welt um sich herum und schirmen sich mehr und mehr von der echten Gesellschaft ab. Sie eifern anderen Usern nach und wollen immer mehr an deren Leben teilhaben.

Um herauszufinden ob diese Thesen stimmen habe ich selbst eine Umfrage gestartet:

Statistik der Smartphoneumfrage
Statistik der Smartphone-Umfrage (Illustration: Vanessa Falkenhain)

Das Diagramm stellt die Auswertung der Umfrage dar, aus der sich erschließen lässt, dass die meisten der 37 Teilnehmer ihr Smartphone/Soziale Netzwerke mehrmals täglich nutzen. Nur wenige Studenten meiner Hochschule nutzen es nicht täglich. Bei der Frage, ob man öfters, ohne einen bestimmten Grund, schlechte Laune habe, gingen dann die Meinungen schon auseinander. 15 von 25 Teilnehmern behaupten, dass sie häufig schlecht gelaunt sind.

Rund die Hälfte meiner Kommilitonen geben zu, dass der Smartphonekonsum schlechte Auswirkungen auf ihr Leben hat, dabei haben elf Studenten erwähnt, ihr Smartphone auch beim Laufen auf der Straße oder während dem Autofahren zu nutzen. Zum Schluss kam die Frage auf, ob Smartphones schlechte Laune machen, diese Frage beantworteten 20 Teilnehmer mit „Ja“. Eine Studentin dabei klagt an, dass sie schlechte Laune bekommt, weil sie immer erreichbar sein muss und ständig ihre Nachrichten aktualisiert.

Aber warum macht das schlechte Laune?

Sarah Diefenbach erklärt in einem Interview, wie die sogenannte „Facebook Studie“ funktioniert. „Je mehr Zeit man auf Facebook verbringt, umso überzeugter ist man, dass andere ein besseres Leben haben und glücklicher sind als man selbst“, sagt die Professorin. Anhand dieser anschaulichen Darstellung der Situation wird klar, dass man schlechte Laune durch sein Smartphone bekommen kann. Vielleicht nicht durch das Gerät an sich aber durch die unbegrenzten Möglichkeiten die uns das Smartphone bietet.

Und warum von sozialen Netzwerken?

Dazu habe ich mir die Frage gestellt, warum wir unser Smartphone so häufig nutzen. Wir nutzen es nur noch selten um eine SMS zu schreiben oder zu telefonieren. Die meiste Zeit verbringen wir in sozialen Netzwerken. Sei es Whatsapp, Facebook, Instagram oder Twitter. Gerade jüngere Menschen nutzen diese ständig über ihr Smartphone, nur noch die wenigsten nutzen soziale Netzwerke über den Computer. Deshalb steht der Eingriff auf die Emotionen des Menschen durch das Smartphone unmittelbar in Verbindung mit sozialen Netzwerken.

Fragen die man sich vielleicht selbst stellen sollte:

  • Verbringe ich mehr Zeit am Smartphone, als mit Freunden oder der Familie?
  • Fühle ich mich gezwungen immer etwas Neues, Spektakuläreres zu posten?
  • Sind mir die Likes wichtiger, als dass es mir selbst gefällt, was ich poste?
  • Kontrolliere ich alle zwei Minuten, ob ich neue Nachrichten habe?
  • Sollte ich vielleicht etwas an meinem Handy-Konsum ändern?

Über den Autor

Vanessa Falkenhain

Vanessa Falkenhain

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