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Bargeldlos bezahlen mit mobile payment

Was in Amerika und China begann, folgt jetzt auch in Deutschland. Bargeldloses Bezahlen an Supermarktkassen wird immer öfter getestet. Viele Discounter wie Edeka, Netto und Aldi führten das mobile payment per NFC ein.  Doch ist das kontaktlose Bezahlen ein gefährlicher Trend oder erleichtert es den Kunden tatsächlich bald das Leben? 

Discounter wagen den Versuch

©ALDI SÜD
©ALDI SÜD

Schon im Juni 2015 führten Edeka- und Nettomärkte in Berlin und Hamburg das mobile payment ein. Zunächst konnten in ca. 100 Edeka-Märkten sowie in Hamburger Geschäften mit dem Smartphone bezahlt werden. Edeka und Netto liefen bundesweit allen anderen Discountern voran und erhöhten bereits nach wenigen Wochen die teilnehmende Märkteanzahl auf mehr als 4000 Filialen. Es dauerte nicht lange, da folgten auch Aldi Nord und Aldi Süd im Dezember 2015.

„Wir freuen uns sehr, das Bezahlen für unsere Kunden jetzt noch einfacher zu machen“

, erklärt Maciej Nolewajka, Leiter der nationalen IT bei Aldi Süd, in einer Pressemitteilung. „Dadurch haben unsere Kunden nun die Möglichkeit, beim Einkauf eine zukunftsweisende Technologie einzusetzen.“ Ein Trend der mitzieht. So hat auch Lidl angekündigt bis Februar diesen Jahres in allen deutschen Filialen mobile payment anzubieten.

Kontaktloses Bezahlen per NFC

Foto: EDEKA
Foto: EDEKA

Nie wieder nach Kleingeld kramen oder das Portemonaie vergessen. Das Smartphone hat man schließlich immer dabei. Das Zauberwort heißt NFC. Und falls man kein NFC-fähiges Smartphone hat, gibt es eine clevere Alternative: den NFC-Sticker. So kann selbst Oma’s Nokia 3310 für das mobile payment aufgerüstet werden. Near Field Communication ist eine drahtlose Übertragungstechnik, die einen kontaktlosen Datenaustausch zwischen Geräten ermöglicht. Das Bezahlen ist dabei nur eine von zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten. Quasi im Vorbeigehen Bezahlen ist das letztendliche Ziel dieser Technologie. Daten sollen aus kürzester Distanz erfasst, ermittelt und transferiert werden. In Zeiten in denen das Smartphone die Welt ohnehin schon vereinfacht, kommt diese Technik wie gerufen. Sowohl für den Verbraucher, als auch für die Dienstleister.  Ein Trend, dem großer Erfolg vorhergesagt wird.

Kontaktloser Diebstahl per NFC?

Das Beispiel des Onlinebankings ist bekannt. Nicht zu selten wird über Cyber-Diebstahl berichtet. Smartphones können durch Nutzung einer offenen W-Lan Verbindung gehackt werden und somit Daten, also auch Kontoinformationen entwendet werden. Doch NFC funktioniert nicht via Internetverbindung. Near Field Communication basiert auf RFID Technologie, einfacher: über Funk. Der Funkstandard wurde gezielt auf die geringe Reichweite von zehn Zentimetern entwickelt, um das Ausspähen der übertragenen Daten zu erschweren.

Bezahlvorgang mit Hilfe einer “Wallet-App”

Um den Bezahlvorgang an der Kasse aufzurufen benötigt der Kunde eine sogenannte “Wallet-App”. Jedes der Unternehmen bietet ihre eigene App an. Als zusätzliches Schmankerl werben die Dienstleister mit nur in der App erhältlichen Rabatt Angeboten. Bei Edeka und Netto werden diese beim Einkauf automatisch verrechnet. Nach Eingabe einer vierstelligen PIN wird an das Gerät entweder ein Zahlen– oder Strichcode geschickt, der dann an der Kasse eingescannt wird. Bei Aldi geht es noch schneller: Liegt der  Einkaufswert unter 25 Euro wird das Smartphone einfach an das Zahlungsterminal gehalten. Dabei ist keine Authentifizierung nötig und das Bezahlen ist somit  abgeschlossen. Bei Beträgen über 25 Euro wird der Kunde, wie auch bei Edeka und Netto, nach der PIN gefragt.

Ein vielversprechender Trend

Die Sterne stehen wohl gut für die NFC-Technologie: Der Bargeldbestand in den Portemonnaies sinkt nämlich drastisch. Jüngere Altersgruppen haben im Durchschnitt nur noch 66 Euro in Bar dabei, mit fallender Tendenz,  wie eine Studie der Deutschen Bundesbank zum Zahlungsverhalten in Deutschland aus dem Jahr 2014 ergab. So können sich 36 Prozent der Deutschen mittlerweile vorstellen, in Zukunft dauerhaft mobil zu bezahlen.

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