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Wenn man ein UND hat, braucht man kein ODER, oder?

Roboter beflügeln schon seit vielen Jahrzehnten die Fantasie der Menschen. Experten gehen davon aus, dass sie in ein paar Jahren fest zu unserem Alltag dazugehören werden.

Allein der Markt für Service-Roboter könnte schon in ein paar Jahren auf 100 Milliarden Euro anwachsen – eine technisch-humanoide Revolution. Weltweit arbeiten offiziell bereits über 230 Labore und Forschungszentren an besseren autonomen Mensch-Maschinen. Auch die vierte industrielle Revolution treibt die Entwicklung der Roboter immer mehr voran. Die Welt der Robotik muss und wird sich auch rasend schnell entwickeln: Robotiker gehen davon aus, dass Androiden schon in zehn Jahren zu unserem Alltag gehören wie heute Autos oder Computer. Aber sind wir bereit, sie bei uns aufzunehmen? Oder müssen wir Grenzen setzen? Humanoide Roboter werden ständig leistungsfähiger: Sie gehen, sehen, hören, sprechen und ähneln uns immer mehr. Bald schon könnten sie Einzug halten in unser Alltagsleben.

Der amerikanische Fotograf Max Aguilera-Hellweg versucht Antworten auf diese Fragen zu finden. Durch seine Fotos will er das wesentlich mit der richtigen Beleuchtung  und damit das einzig Wichtige in Szene setzen. Er fotografiert die Seele eines Jeden, denn diese bestimmt was das Wesen und deren Existenz bedeutet. Mit seinen Fotos will er keine Antworten liefern, sondern die Bilder kreisen allein um die Frage: Was bedeutet es, Mensch zu sein.

Bilder © Max Aguilera-Hellweg
Bilder © Max Aguilera-Hellweg
  • Am Robotics Lab der TU Ilmenau in Thüringen forscht Horst-Michael Groß an einem Assistenzroboter für ältere Menschen. Die Roboter sollen den Kontakt zu Familie, Freunden oder Pflegepersonen nicht ersetzen, sondern ihn bei großen Entfernungen und eingeschränkter Mobilität unterstützen und vereinfachen. Am japanischen Nationalen Institut für Industrietechnik AIST, nordöstlich von Tokio, arbeiten japanische und französische Forscher an der Weiterentwicklung der Kommunikation zwischen Mensch und Roboter. In dem Labor wird die Steuerung eines humanoiden Roboters durch die Kraft der Gedanken getestet – ohne Fernbedienung oder Tastatur. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und vielversprechend. Querschnittsgelähmte könnten zum Beispiel von einem solchen Roboter getragen und gewaschen werden und so ein unabhängigeres Leben führen.
  • In Osaka im Labor von Professor Minoru Asada entwickelt renommierte Forscher einzigartige Humanoide, die es ermöglichen, die menschliche Evolution besser zu verstehen. Roboterbaby Affetto ist entworfen worden, um eine begrenzte Anzahl von realistische menschliche Gesichtsausdrücke simulieren zu können und um Menschen mit dem Roboter in einer natürlicheren Art und Weise interagieren lassen zu können. Die Forschung zielt darauf ab, die Entwicklung der menschlichen Intelligenz durch den Einsatz von Robotertechnik besser zu verstehen. Die Affetto Roboter wurde entwickelt, um die Mimik eines kleinen Kindes im Alter von ein bis 2 Jahren zu imitieren und um die frühen Stadien der menschlichen sozialen Entwicklung zu untersuchen. Weitere Versuche wurden unternommen, um die Interaktion zwischen Roboterkind und Menschen zu studieren. Es sollte also ermittelt werden wie Eltern mit einem möglichen Roboterkind umgehen. Diese Versuche waren aber weniger als erfolgreich, weil den Roboter ein realistisches Aussehen und die Fähigkeit, Gefühle nonverbal zu teilen fehlt. So konnten die Eltern mit dem Roboterkind nicht umgehen wie mit einem menschlichen Kind.

    Bilder © Max Aguilera-Hellweg
    Bilder © Max Aguilera-Hellweg

  • In den USA wurde Atlas erschaffen, der wohl am weitesten entwickelte Humanoide der Welt. Der 1,90 Meter große und 157 Kilogramm schwere Koloss nimmt am Finale des Darpa Robotics Challenge teil. Der internationale Wettbewerb zielt auf die Schaffung eines Roboters ab, der sich bei Katastrophen wie Fukushima einsetzen lässt. Im Finale des Robotik-Wettbewerbs der DARPA erwarten Atlas dann Aufgaben wie Fahrzeuge fahren, Schutt wegräumen, Mauern durchbrechen, Ventile schließen und Werkzeuge benutzen. Damit soll der Einsatz im einen menschenleeren Katastrophengebiet simuliert werden. Der für Rettungseinsätze gedachte Roboter ist komplett kabellos: ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 3,7 kWh sorgt für die Energie. Atlas soll damit ungefähr eine Stunde im Betrieb durchhalten. Im Kopf des Roboters wurde ein WLAN-Router integriert, der drahtlose Kommunikation ermöglicht. Drei eingebaute Computer übernehmen die Interpretation aller Sensordaten und die Planung von Aufgaben.
  • Bina48 ist ein Roboter, der nach dem Modell einer realen Frau entwickelt wurde: Bina Rothblatt. Diese hat Stunden an Interviews aufgezeichnet, um dem Roboter ein Erinnerungsvermögen und eine Persönlichkeit zu verleihen. Die Maschine führt seitdem Gespräche, mit Hilfe ihrer außerordentlichen künstlichen Intelligenz. Zum Sprechen benutzt sie eine Sprachentwicklungs- und Stimmerkennungssoftware. Und wenn sie etwas nicht weiß, schaut sie im Internet nach.
    Menschen sehen in Robotern beseelte Wesen. Nicht etwa, da sie perfekte Ebenbilder wären, sondern allein aufgrund der persönlichen Zuschreibung, weil sie Roboter ebenso sehen wollen.

    Bilder © Max Aguilera-Hellweg
    Bilder © Max Aguilera-Hellweg

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