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Auf der Agenda: Energieeffizienz – auch die Getränkeindustrie hat Potential

„Ohne Energieeffizienz kann die Energiewende nicht gelingen.“ So lässt sich Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel an diesem Dienstag bei der Eröffnung des Energieeffizienzkongresses der dena, der Deutschen Energie-Agentur, zitieren. Auch auf der Brau Beviale in Nürnberg ist spricht jedermann über das Thema Energieeffizienz.

Dass die Getränkeindustrie das Thema ernst nimmt, wird auf dem diesjährigen Treffen der Branche der Brau Beviale 2014 in Nürnberg deutlich. Das Forum am Nachmittag des ersten Messetages stand dann ganz im Zeichen der Energiefrage. Innovative Energiesysteme, Retrofit mit Effizienzsteigerung, Energie-Monitoring oder Biowärme in Brauereien waren die Themen. Zahlreiche Aussteller werben mit ihrem Beitrag zur Energieeinsparung als Antriebsspezialist, als Prozessoptimierer oder als Fachleute für Wasser und Abwasserkreisläufe. Die Ansatzpunkte für Energieeinsparung sind vielfältig. Ratgeber für die Getränkeindustrie empfehlen, den kompletten Betrieb zu analysieren.

Die Energieagentur NRW lenkt das Augenmerk auf das Wärmemanagement bei Dampf, Heiß- oder Warmwasser bei Prozessen wie Pasteurisieren, Destillieren oder Reinigen. Oder aber auf die elektrischen Antriebe, die oftmals falsch ausgelegt seien oder aber nicht bedarfsgerecht betrieben würden, so die Energieagentur in ihrem Leitfaden. Drehzahlgeregelte Antriebe oder die bedarfsgerechte Dimensionierung der Motoren seien hier Ansatzpunkte, meint zum Beispiel, auch der Antriebshersteller SEW Eurodrives aus Bruchsal. Aber, so mahnen die Experten, nicht auf die einzelne Komponente kommt es an, sondern auf das Gesamtsystem. Deutliche Energieeinsparungen können nur durch aufeinander abgestimmte Komponenten in Mechanik, Elektronik und Steuerung erreicht werden. Mechatronisches Systeme, die diese Aspekte gut aufeinander abgestimmt in sich vereinen, sind ein wesentlicher Beitrag zur Energieeffizienz.

Deutliche Kosteneinsparungen durch Energieeffizienz in Betrieben ist das Ziel, aber auch Chancen für die CO2-Einsparung. Potentiale, die in der deutschen Industrie schlummern aber nicht gehoben werden, so das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Wieviel Potential in der Getränkeindustrie steckt, hat vor Jahresfrist eine Sparte des Siemens-Konzerns ausgerechnet. Auf der Basis der Zahlen von 2010 berechnete die damalige Customer Services Division, dass 0,35 bzw. 0,70 TWh pro Jahr oder 36 Millionen bzw. 72 Millionen Euro jährlich eingespart werden könnten. Denn der Energieeinsatz in der Getränkeproduktion in Deutschland betrug laut Siemens im Jahr 2010 etwa 7 TWh. Ausgegangen wurde von einem Einsparpotential von 10% bei Nutzungsdauerbetrachtung.