Toggle Navigation

Essbare Verpackungen

Viele Lebensmittel sind immer noch in Plastik verpackt. Obwohl wir alle wissen, dass Plastik die Umwelt belastet. Aber es gibt inzwischen nachhaltige Alternativen. Unter anderem auch essbare Verpackungen.

Getränke aus der Kekstasse

Das italienische Kaffee Unternehmen Lavazza hat bereits 2003 eine essbare Kaffeetasse namens „Cookie Cup“ auf den Markt gebracht. Die Tasse ist aus süßem Gebäckteig geformt. Ein spezieller Puderzucker sorgt dafür, dass der Becher dicht ist. Diesem Beispiel folgte auch KFC in Großbritannien und verkaufte 2015 Getränke im essbaren Kaffeebecher „Scoffee Cup“. Für beide Unternehmen waren die Keksbecher allerdings nur kurzweilige Projekte. Lavazza ist inzwischen umgestiegen auf „Cupffee“. Das bulgarische Unternehmen produziert seit 2018 seine veganen umweltfreundlichen Kaffeebecher und liefert diese unter anderem auch an Lidl.

Zum Nachtisch Schalen und Besteck

Auch für feste Nahrung gibt es umweltfreundliche Verpackungen. Das deutsche Unternehmen Füllett hat jahrelang vegane, nach Brot schmeckende Schalen in verschiedenen Größen hergestellt. Die Schalen bestanden aus alltäglichen Zutaten. Weizen- und Roggenmehl, Wasser, Rapsöl und Salz wurden zu einem Teig vermischt. Danach wurde der Teig gebacken und geformt. Die Produktion wurde diesen Sommer jedoch aufgrund fehlender Partner vorerst eingestellt.

Auch essbares Besteck ist voll im Trend. Es gibt viele junge Unternehmen, teilweise von Studenten gegründet, wie z.B. Spoontainable und Kulero.

Avocados mit “Apeel” Logo. Foto: Lina Elser

Zweite Haut für Obst

Apeel Science“ hat sich eine ganz neue Strategie überlegt, um Obst und Gemüse plastikfrei zu verpacken. Das Unternehmen hat eine Art zweite Haut aus pflanzlichen Fetten entwickelt. Die Lebensmittel bleiben so länger haltbar. Diese Schutzschicht ist nicht nur essbar, sondern auch geruchs- und geschmacksneutral. Sie besteht aus Lipiden und Glycerolipiden. Die Stoffe sind von Natur aus in Schalen, Fruchtfleisch, etc. von Obst und Gemüse enthalten. Die nachhaltige Verpackung schützt das Obst vor Sauerstoff und verhindert, dass Wasser austritt. In Deutschland findet man diese Technologie unter anderem um Avocados in Edeka Märkten. Das erkennt man an den kleinen Stickern auf der Frucht, wo „Apeel“ draufsteht.

Eine ähnliche Methode nutzt das Unternehmen Mori TM. Deren Schutzschicht wird aus Seidenproteinen hergestellt. Das Seidenprotein wird aus der Seide des Seidenspinners, einer Raupenart, gewonnen.

Verpackung zum Mitkochen

Produktdesignerin Amelie Graf hat eine vegane Nudelverpackung aus Maisstärke erfunden. Die „Meal Bag“ löst sich in Wasser auf. Sie kann einfach mit den Nudeln in den Topf gelegt werden. Außerdem kann die auflösbare Verpackung noch als Soßenbinder dienen. Auch für asiatische Instant Nudeln gibt es solche Verpackungen. Die Gewürzpäckchen sind dann überflüssig. Die Gewürze werden gleich mit in die auflösbare Verpackung eingearbeitet. Nicht nur für Instant Nudeln, sondern auch für andere Fertigprodukte hat das Unternehmen Lactips ebenfalls eine in Wasser auflösende Schutzfolie entwickelt. Diese besteht aus Milchproteinen.

Verschiedene Oohos. Foto: David Lineton

Essbare Wasserkugeln

Die Wasserkugeln von Notpla heißen „Ooho“. Eine essbare Membran umschließt bis zu 100ml Flüssigkeit. Dabei ist von Wasser und Cocktails bis hin zu verschiedenen Soßen alles möglich. Verwendet werden die Oohos bislang auf Großveranstaltungen wie z.B. Messen und Sportevents. In Großbritannien werden sie auf verschiedenen Marathons als Alternative zu Einwegplastikbechern verteilt, um die Sportler*innen zu hydrieren. Sie werden aus Wasser, Seegras und Kalziumionen hergestellt und sind dementsprechend vegan. Seegras ist eine sehr umwelt- und klimafreundliche Ressource. Es wächst sehr schnell und braucht zum Gedeihen kein Süßwasser. Außerdem kann es deutlich mehr CO2 binden als der Regenwald.

Essbare Verpackungen sind besonders umweltfreundlich, da sie keinen Müll verursachen. Das Ziel sollte sein, zukünftig ganz auf nachhaltige und umweltfreundliche Verpackungen umsteigen zu können. Allerdings ist es bis dahin noch ein langer Weg. Wie werden die essbaren Verpackungen zum Beispiel für den Transport verpackt? Die in Wasser auflösenden Verpackungen sollten ja nicht feucht werden.

Neben Bechern, Schalen, Schutzschichten und -folien gibt es noch viele weitere innovative Ideen. Es ist wichtiger denn je mehr in die Forschung zu investieren um nachhaltige Lösungen zu entwickeln und realisieren zu können.

Über den Autor

Lina Elser

Lina Elser

Meine Artikel:

    Kommentiere