Toggle Navigation

Roboter-Kellner erobern die Gastronomie

Service-Roboter auf dem Weg eine Bestellung abzuliefern.
Foto: georgiahasserati via Instagram Story

Schwere, voll beladene Tabletts zum Tisch schleppen, von allen Seiten mit neuen Bestellungen vollgequatscht werden und bis zu zehn Tische auf einmal versorgen: die typischen Aufgaben von Kellner*innen in Restaurants. Doch dem soll jetzt durch Roboter-Kellner Abhilfe geschaffen werden.

Ein Meter dreißig hoch, einen Kopf, der an eine Katze erinnert und vier große Tabletts gleichzeitig in den dafür vorgesehenen Fächern: So sieht er aus, der innovative Service-Roboter, den nun einige Restaurants im Einsatz haben, um ihren Mitarbeitern lästige Arbeit abzunehmen. Hierzu gehören vor allem Tätigkeiten wie Tabletts zum Tisch tragen und Geschirr abräumen. Der Service-Roboter kann bis zu vier große, etwa zehn Kilo schwere Tabletts auf einmal transportieren. Außerdem können über Spracherkennung Bestellungen aufgenommen werden. Hinzu kommen kleine Extras wie die Funktion „Happy Birthday“ zu singen und das menschlich wirkende Blinzeln. Der Service-Roboter verfügt darüber hinaus über eine Sensorik, die Anstoßen verhindert und eingespeicherte Raum-Koordinaten besitzt.

Roboter-Kellner: Mehr Effizienz, weniger Arbeit

Der Roboter nimmt den Angestellten nicht nur das kiloschwere Tragen ab, sondern ist – im Gegensatz zu Menschen – ohne Pause einsetzbar. Das Personal muss die unbeliebte und anstrengende Arbeit nicht mehr selbst verrichten, sondern können diese an den Roboter abgeben. So haben sie mehr Zeit für die Gäste und die sozialen Aufgaben, die der Roboter nach aktuellem Stand der Technik noch nicht übernehmen kann. Hinzu kommt, dass neue Technologien immer technologie-begeisterte Menschen anlockt, was natürlich neue und mehr Kundschaft für das Restaurant bedeutet.

Hürden für Service-Roboter

Der Kontakt zu Menschen und „herzliche wie kompetente Gastfreundschaft“ unverzichtbar, das sagt auch auch Hartgies in einem Interview mit dem Nachrichtensender ntv.

Ein großer Nachteil sind die hohen Kosten. Ein Service-Roboter kostet zwischen 15.000 und 20.000 Euro und mehr. Zudem kommt die zeitaufwendige Einarbeitung. Diese dauert zwar nicht so lange wie bei menschlichen Kellner*innen, jedoch sollten hierfür einige Stunden eingeplant werden. Und auch das Personal das den Roboter „einarbeitet“ muss in dieser Zeit ja bezahlt werden. Nachdem sie dem Roboter alles beigebracht, bzw. einprogrammiert haben, kann er jedoch direkt an die Arbeit und braucht – wie schon erwähnt – keine Pausen mehr. Außer natürlich es liegt ein Softwarefehler vor oder etwas ist kaputt gegangen.

Foto: georgiahasserati via Instagram Story

Dazu kommt noch, dass sich die Gäst*innen der Restaurants nicht besonders gerne auf neue Dinge einlassen. Sie sind es gewohnt von Menschen bedient zu werden und herzlich empfangen zu werden. Damit kann der Service-Roboter allerdings noch nicht dienen. Demnach könnten die Restaurants einige Kunden verlieren.

Zwischen Begeisterung und Skepsis: Das Feedback der Gäste zu Roboter-Kellnern

Die Kunden sind geteilter Meinung. Im „NAKOYASHI“ Restaurant in Köln, in dem seit mehreren Jahren ein Service-Roboter eingesetzt wird, sind die Kunden sehr begeistert: Google-Bewertungen wie „Für mich ist immer noch der kleine Roboter das Highlight!“ und „Der Roboter im Service lockert das Ganze auf!“ sind bei den Inhabern sehr gerne gesehen. Aber auch Beschwerden, dass der Kinderwagen leider wo anders stehen müsse, um dem Roboter Platz zu machen, oder Bewertungen wie „Der Roboter ist total überflüssig!“ gehören dazu. 

Im Großen und Ganzen schwanken die Meinungen zwischen totaler Begeisterung und übertroffenen Erwartungen auf der einen Seite und totaler Überflüssigkeit und Ablehnung auf der anderen Seite.

Roboter-Kellner: Ein Blick in die Zukunft der Gastronomie

Unabhängig von der Begeisterung der Kunden wird der Einsatz von Roboter-Kellnern in Zukunft öfter zu sehen sein. Sie nehmen dem Servicepersonal die schwere, körperliche Arbeit ab und sparen so nicht nur Zeit, sondern tragen auch zur besseren Gesundheit des Servicepersonals bei.

Die Technologie entwickelt sich ständig weiter und deshalb wird es an jeder Ecke neue Erfindungen und Technologien geben, mit denen sich die Gesellschaft anfreunden muss  – egal ob erwünscht oder nicht. Und die Service-Roboter gehören ab jetzt wohl dazu.

Kommentiere