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Zauberschach: Schachspielen ohne Grenzen

Schach spielen auf einem normalen Schachbrett, gegen Freunde, die gerade im Urlaub sind? Bis jetzt nicht möglich. Aber das soll sich durch die neue Erfindung von Jakob Haber ändern: Zauberschach.

Zauberschach ist eine neu erfundene Technologie von Jakob Haber, einem Studenten der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm in Nürnberg. Die Idee dahinter ist, dass sich die Figuren selbst ziehen können. Das bedeutet, es wird ein Schachzug getätigt und dieser wird automatisch auf dem Brett des Gegenspielers rekonstruiert. Wie das funktioniert? Mittels einer Magnettechnologie, wie Haber in einem Interview erklärt.

Das Ziel von Zauberschach ist es, die Distanz zwischen zwei Personen zu überwinden und dafür zu sorgen, dass das gemeinsame Brettspielen auch ohne Zusammenkommen möglich ist.

Ein Geistesblitz im Auslandssemester: Zauberschach

Die Idee hatte Haber während seines Auslandssemesters in Spanien, wo er darüber nachdachte, wie er den örtlichen Schachclub mit dem in Deutschland in Verbindung setzen könnte. Im Zuge dieser Überlegung entstand dann die erste Idee von Zauberschach.

Die Produktion von Zauberschach starteten Jakob und sein Team Anfang 2020 und entwickelten einen ersten Prototypen. Das Spielprinzip umfasst die Basisstation und das Spielfeld. Auch wenn momentan vor allem das Schachspiel im Fokus liegt, sollen in Zukunft auch weitere bekannte Brettspiele mit der neu erfundenen Technologie spielbar sein. 

Der Preis des Ganzen beläuft sich auf etwa 300 bis 500 Euro. Der genaue Preis kann allerdings erst bestimmt werden, wenn die Entwicklung und das zu erwerbende Paket abgeschlossen ist.

Erfolge, Unterstützung und positive Resonanz

Bewiesen hat sich Zauberschach bereits auf einem Business-Wettbewerb der TH-Nürnberg. Im Jahr 2021 gewannen Jakob und sein Team den ersten Platz der OHM-Business Plan Competition mit der innovativen Idee von Zauberschach. 

Finanziell gefördert werden Jakob und seine zwei Mithelfer*innen Annika und Max jedoch noch nicht. Jakob zahlte bisher alles aus seiner eigenen Tasche, hofft jedoch auf eine Unterstützung durch das Gründerstipendium, bei dem sie sich vor Kurzem beworben haben.

Die Idee von Zauberschach wird generell sehr gut aufgenommen. Eine hochrangige Schachspielerin, die anonym bleiben möchte, bestätigt dies im Interview: „Die Idee, einen Zug auf seinem Brett zu Hause zu machen und dieser irgendwo anders auf der Welt auf einem anderen Brett ausgeführt wird klingt zunächst etwas unrealistisch, aber zugleich sehr beeindruckend.“ Sie spielt schon seit Jahren sowohl traditionelles Schach, als auch Online-Schach und findet, dass beim Zauberschach alle Vorteile der beiden Optionen kombiniert werden. Das Spielgefühl des traditionellen Schachs bleibt erhalten und die Distanz – falls diese besteht – kann überwunden werden.

Die versteckte Technologie

Auch wenn das Spielbrett auf den ersten Blick normal aussieht und laut Jakob nur „ein bisschen dicker, beziehungsweise höher“ ist, verbirgt sich darunter eine aufwendige Magnettechnologie. Diese ist jedoch nicht sichtbar, da sie „im Brett versteckt“ ist.

Das Ziel der endgültigen Entwicklung soll es sein, dass Zauberschach und andere Brettspiele mit Hilfe der Basisstation nicht nur gegen andere Spieler*innen gespielt werden können, sondern auch gegen einen Computer, der nach dem Spiel noch Verbesserungsvorschläge geben kann.

Zauberschach als Ergänzung – keine Ablösung

Das Zauberschach-Schachbrett in der weiteren Entwicklung. Foto: Jakob Haber

Zauberschach soll keinesfalls eine Ablösung von Schach und Online-Schach sein, sondern vielmehr eine Ergänzung. „Eine Schnittstelle zwischen der virtuellen und der realen Welt“, so Jakob. So können Leute, die eine Distanz zwischen sich haben diese durch ein gemeinsames Spiel auf echten Spielbrettern überwinden.

Das Ganze kommt etwa im Oktober 2024 auf den Markt, bis dahin lässt es sich nur abwarten, was daraus wird und was sich davon erwarten lässt.

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