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Halloween – woher kommt der Brauch mit dem Kürbis?

Halloween ist längst in Deutschland angekommen und wird gefeiert wie noch nie. Gruselige Gestalten wandeln durch dunkle Gassen, erschrecken Menschen und klingeln an Haustüren, mit der Bitte um Süßigkeiten – ansonsten drohe dem Verweigerer Saures. Geschmückt sind die Häuser, Innen sowie Außen, mit Kürbissen, deren eingeschnitzte Gesichter an Kreativität kaum übertroffen werden können.

„Drunk Jack“ und der Teufel

Doch woher kommt dieser Brauch, dem Kürbis eine Fratze zu verpassen? Und warum verwenden Halloween-Begeisterte eigentlich einen Kürbis? Die Tradition geht auf eine alte keltische Legende zurück: der Teufel war wieder einmal auf der Suche nach neuen Seelen. In einer Schenke traf er zufällig auf den geizigen Hufschmied und Trunkenbold Jack Oldfield. Jack bat dem Teufel seine Seele für einen letzten spendierten Drink an.

Der erste Deal mit dem Teufel

Da der Teufel aber keine Münzen bei sich hatte, verwandelte er sich selbst in ein Geldstück, um das versprochene letzte Getränk zu zahlen. Schnell schnappte sich Jack die Teufelsmünze, steckte sie in seine Geldbörse und verschloss sie. Da sich ein silbernes Kreuz in Jacks Brieftasche befand, konnte der Teufel sich nicht zurückverwandeln. So machten die Beiden einen Deal aus: des Teufels Freiheit gegen weitere zehn Jahre Lebenszeit für Jack.

Der zweite Deal mit dem Teufel

Nach diesen zehn Jahren, ebenfalls am 31. Oktober, kam der Teufel erneut zu Jack und forderte die versprochene Seele ein. Diesmal forderte Jack noch einen letzten Apfel, bevor er mit in die Hölle müsse. Der Teufel tat ihm den Gefallen und kletterte auf den nächsten Apfelbaum. Prompt zog Jack sein Messer aus der Hosentasche und ritzte ein Kreuz in die Rinde des Baumes, sodass der Teufel oben gefangen war.

In den USA wird der fertig geschnitzte Kürbis als "Jack O' Lantern" bezeichnet (Foto: Karoline Grimm).
In den USA wird der fertig geschnitzte Kürbis als “Jack O’ Lantern” bezeichnet (Foto: Karoline Grimm).

Und wieder handelte Jack mit dem Teufel, diesmal solle er Jacks Seele bis in alle Ewigkeit in Ruhe lassen. Weil dem Teufel nichts anderes übrig blieb, ließ er sich auch auf diesen Deal ein und verschwand in die Hölle zurück. Nachdem Jack als alter Mann starb, bat er am Himmelstor vergebens um Einlass. Auch am Höllentor wurde er abgewiesen, da der Teufel versprochen hatte, niemals seine Seele zu holen. So wurde Jack gezwungen, für alle Ewigkeiten in einer Zwischenwelt zu wandeln.

Die ausgehöhlte Rübe

Da es in dieser Welt so dunkel und kalt war, bekam der Teufel Mitleid und schenkte dem Ausgewiesenen eine glühende Kohle aus dem Höllenfeuer. Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mitgenommen hatte. So wandelt er jedes Halloween, also den Tag vor Allerheiligen, mit seiner leuchtenden Rübenlaterne durch die Dunkelheit.

Nach Amerika kam der Brauch allerdings erst im 19. Jahrhundert mit der Einwanderung von Iren. Da es in Amerika aber nur wenige Rüben gab, nahmen die Einwanderer ausgehöhlte Kürbisse und bestückten sie mit Kerzen, die das glühende Kohlestück von Jack nachahmen sollten.

Die Kürbisse als Dämonenschreck

Die Gruselkürbisse werden vor Häuser gestellt, um die bösen Geister fernzuhalten. Um die Dämonen milde zu stimmen, legen Halloween-Fans Süßigkeiten dazu. Die Kinder und Jugendlichen, die sich an Halloween verkleiden, um Süßes einzusammeln, sollen die Geister und Dämonen darstellen, die durch die Straßen spuken.

Die Kürbisfratzen werden immer gruseliger und kreativer. (Foto: Karoline Grimm).
Die Kürbisfratzen werden immer gruseliger und kreativer. (Foto: Karoline Grimm).

Nach Deutschland kam der Halloween-Brauch erst Ende der neunziger Jahre. Laut stern.de wurde diese Tradition über die Medien verbreitet. Folglich sprangen immer mehr Firmen, wie Süßwaren-Produzenten oder Kostüm-Hersteller, auf den Zug auf.

Luther und der Reformationstag

Bei dem ganzen Trubel um Halloween darf aber nicht vergessen werden, dass sich in Deutschland, ebenfalls am 31. Oktober 2016, der Reformationstag zum 499ten Mal jährt. An diesem Tag feiert das evangelische Christentum die Reformation der Kirche, die durch Martin Luther in Bewegung gesetzt wurde. Im Jahr 1517 schlug der Theologieprofessor 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg (Sachsen-Anhalt).

In den neuen Bundesländern ist der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag (Foto: Karoline Grimm).
In den neuen Bundesländern ist der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag (Foto: Karoline Grimm).

Unter anderem wollte er die Widersprüche zwischen den Regeln der Kirche und dem Wort Gottes reformieren. Luther strebte die Wiederherstellung der Kirche nach dem Vorbild der Apostel an.

Übrigens: der Name „Halloween“ geht auf „All Hallows Eve“, also „Abend vor Allerheiligen“, zurück.

Über den Autor

Karoline Grimm

Karoline Grimm

Filmen, Texten, Cutten: das ist, was mir Spaß macht - und es ist mein Job. Auch Fotografieren gehört nicht nur zu meiner journalistischen Ausbildung, es ist ebenso mein Hobby. Bevor ich meine Bestimmung im Studiengang "Technikjournalismus/Technik-PR" gefunden habe, wusste ich nicht wohin mit meiner Aufgeschlossenheit und Neugier. Auf diesem Blog kann ich mich entfalten und meiner Passion zu Essen, Trinken und deren Bezug zur Technik nachgehen.

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