(Bild: Piotr Biela)
20. März 2017
DVB-T2 HD: Endlich HD via Antenne
Die Antenne ist in Deutschland die bisher einzige Empfangsmöglichkeit gewesen, über die keine HD (hochauflösende) Programme verfügbar waren. Genau das soll sich nun mit DVB-T2 HD ändern.
Nun werden auch via Antenne HD-Bilder empfangbar sein. Was die Umstellung mit sich bringt, wer betroffen ist und welche Vor- und Nachteile draus entstehen erfahrt ihr hier.
Endlich auch via Antenne HD-Qualität
“Sie nutzen DVB-T. Ab 29. März 2017 beginnt die Umstellung auf DVB-T2 HD. Informieren Sie sich auf Videotest-Seite 199 was Sie tun müssen.”
Wer diesen Hinweis auf seinem Gerät sieht und weiter nach dem 29. März TV schauen möchte, muss handeln. DVB-T wird von DVB-T2 HD abgelöst. Er kombiniert die Übertragungstechnik DVB-T2 mit dem Kodierungsverfahren „HEVC“ (auch H.265 genannt ). Dadurch sollen Antennenzuschauer zukünftig auch Programme in HD empfangen können.
Warum die Umstellung?
DVB-T2 HD ist die Weiterentwicklung des bisherigen digitalen Antennenstandards DVB-T. Hochauflösende Bilder sollen nun für den Fernseher über Antenne verfügbar sein. Dies soll mit er neuen Übertragungstechnik geschehen. Großen Datenmengen hochauflösender Bilder sollen damit besonders effizient komprimiert und transportiert werden. Kritiker dagegen sind der Meinung, dass das neue Verfahren reine Geldmacherei der Privatsender ist. Ältere Fernseher und Receiver unterstützen DVB-T2 HD nicht und müssen entweder auf Kabel, Satellit oder auf kostenpflichtige Angebote der Privaten umsteigen. Anderfalls werden sie zukünftig in die (schwarze) Röhre schauen.
Wer ist betroffen?
Alle Zuschauer, die über Antenne fernsehen. Für Satellit- und Kabel-Nutzer ändert sich nichts.
Der Umstieg findet bei vielen Antennenzuschauern bereits am 29. März 2017 statt. Eine Großzahl der ländlichen Regionen werden DVB-T2 HD aber erst später erhalten. Bis Mitte 2019 soll der Ausbau bundesweit abgeschlossen sein. Ob es in Ihrer Region schon Ende März 2017 losgeht, erfahren Sie mithilfe des Empfangschecks vom Projektbüro DVB-T2 HD.
Für Antennenzuschauer bedeutet das im Klartext:
Sie müssen sich entweder einen DVB-T2-HD-Receiver für ihren alten Fernseher zulegen oder ein Fernsehgerät kaufen, das über einen integrierten DVB-T2-HD-Empfänger verfügt. Natürlich haben sie auch die Möglichkeit auf Kabel oder Satellit umzusteigen.
Änderungen, Vor- & Nachteile
Bei den Öffentlich-rechtlichen Sendern verbessert sich die Bildqualität auf HD. Auch bei Privatsendern steigt die Bildqualität auf HD. Zudem erhöht sich die Anzahl der empfangbaren Programme. Viele Privatsender werden künftig nur noch verschlüsselt zu empfangen sein. Hierfür benötigt der Zuschauer ein Abo sowie einen Receiver mit eingebautem Decoder oder ein Decoder-Modul. Die wichtigsten Privatsender werden über DVB-T2 HD gar nicht mehr in Standardauflösung (SD) ausstrahlen – dadurch sind alle Zuschauer von RTL, Sat1 und Co. gezwungen, das kostenpflichtige HD-Paket zu abonnieren. Einige wenige Privatsender wie Shopping-Kanäle und Bibel TV werden unverschlüsselt und kostenlos übertragen.
Vorteile:
- mehr Programme
- bessere Qualität (mehr Bildpunkte, höhere Bildwiederholrate) als derzeit bei Satelliten- und Kabelempfang üblich)
- überwiegend in HD
Nachteile:
- Ältere Geräte unterstützen DVB-T2 HD nicht
- Teilweise zum „aufrüsten“ gezwungen (externen DVB-T2-HD-fähigen Receiver)
- Privatsender größtenteils kostenpflichtig
Fazit zu DVB-T2 HD
Durch den Umstieg werden zukünftig auch Antennen-Nutzer Programme in HD empfangen können. Die Qualität und Programmanzahl steigt. Nachteil dagegen ist, dass ältere Geräte die Übertragungsform nicht unterstützen. Dadurch entstehen durch den Umstieg und Aufrüstung Mehrkosten. Außerdem werden viele Privatsender nur noch mit kostenpflichtigen Zusatz-Abos empfangbar sein.
(Quelle: DVB-T2HD.de)