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Geschmacksknospen: Warum Kinder Brokkoli nicht mögen

Kinder haben ihre ganz eigene Geschmackswelt, die für uns oft nicht ergründlich ist. Aber warum mögen wir das Gemüse heute so, obwohl es uns als Kind so Garnichts geschmeckt hat?

Gesund essen, dass ist die Devise. Obst und Gemüse dürfen hierbei auf keinen Fall fehlen. In Kindertagen sah dies jedoch noch ganz anders aus. Der Ekel vor Grünzeug im Kindesalter ist Vielen noch bildlich in Erinnerung. Doch im Laufe des Erwachsenwerdens beginnen wir auf einmal damit, gefallen an Gurke, Brokkoli an anderem Gemüse zu entwickeln. Diese geschmackliche Entwicklung hängt vor allem mit der Empfindlichkeit und Menge der Geschmacksknospen zusammen.

Menge der Geschmacksknospen

Angeblich liegt unsere Abneigung von Gemüse im Kindesalter daran, dass sich mit dem Älterwerden unsere Geschmacksknospen erst entwickeln müssen. Zusätzlich kommt dazu, dass umso älter wir werden, desto mehr unserer Geschmackssensibilität verlieren wir. So besitzt ein neugeborenes an die 10.000 Geschmacksknospen, während ein Erwachsener dagegen nur noch an die 5.000 dieser Knospen hat. Dadurch nehmen wir mit zunehmendem Alter die verschiedenen Geschmacksrichtungen weniger intensiv war. Laut dem Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland (ASB) in Köln, haben demzufolge Senioren eine deutlich geringere Anzahl an Geschmacksknospen als ein Zwanzigjährigerer.

Die meisten Geschmacksknospen befinden sich auf dem hinteren Drittel der Zunge.
Die meisten Geschmacksknospen befinden sich auf dem hinteren Drittel der Zunge.

Die Auswirkungen durch den Geschmacksknospenverlust sind allerdings gut für unsere Geschmackswelt. Denn als Kleinkinder schmecken für uns beispielsweise Brokkoli und Spinat sehr bitter und deswegen wehrt sich unser Köper, diesen zu essen. Denn der Körper des Kindes meldet Gefahr vor Bitterstoffen. Dieser Aspekt ist ein Überbleibsel aus der Entstehungszeit der Menschheit. Zu dieser Zeit war der Geschmackssinn die einzige Möglichkeit festzustellen welche Nahrungsmittel giftig oder ungenießbar waren. Mit der Weiterentwicklung des Menschen folgten auch immer mehr Technologien um die Nahrungsmittel auf ihre Verträglichkeit zu testen. Durch diese fortschreitende Entwicklung verlor unser Geschmackssinn im Laufe der Evolution weiter an Intensivität.

Wie Geschmacksknospen unseren Geschmack verändern

Der Evolutionsfortschritt hat aber keinerlei Nachteile, denn wir können noch immer zuordnen, dass Geschmäcker wie zum Beispiel Schärfe eine Gefahr für uns darstellen kann. Die Abstumpfung des Geschmackes im Laufe des Alters verläuft ähnlich wie die Geschmacksknospen Entwicklung von einem Säugling. Ein Neugeborenes bevorzugt vorallem süße Geschmäcker, da der Säugling im Mutterleib vorallem diese Geschmacksrichtung zugeführt bekommt. Durch mehrfaches Probieren entwickelt sich mit dem erwachsen werden ein vollkommen individueller Geschmackssinn. Mit dem Seniorenalter und dem bis dahin einhergegangenen Geschmacksknospen Verlust nehmen Senioren ebenfalls wieder den süßen Geschmack am Meisten war. Dies kann dazu führen das Senioren beginnen weniger zu essen. Doch keine Panik. Durch regelmäßiges Trinken von Wasser und dem Konsum von nicht überwürzten Nahrungsmitteln können wir unsere Geschmacksknospen schärfen und eine zu schnellen Abstumpfung des Geschmackssinnes verhindern.

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