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Hobby Modellbau – Baustellen im Miniaturformat

Der Bagger gräbt mit seiner Schaufel das Fundament eines Hauses aus. Mit der vollen Schaufel dreht er sich in Richtung des Kipplasters und entlädt seine Ladung. Nebenan transportiert ein LKW die Bauelemente des Fertighauses zur Baustelle und wartet auf den Kran, damit er seine Ladung loswerden kann.

Alles ist wie auf einer normalen Baustelle, bloß eines stimmt nicht. Das Ganze findet im Miniaturmaßstab  statt und die Fahrzeuge werden mit einer ferngesteuert. Doch was macht den Reiz daran aus und auf was muss man achten, wenn man selber in die Modellbauszene einsteigen will?

Zu aller erst muss natürlich ausgewählt werden, welche Art Modell geplant ist. Vom kleinen Bagger bis zum voll funktionsfähigen Radlader ist alles möglich. Dann muss noch entschieden werden, aus welchem Material das Modell gefertigt ist, Plastik oder Metall. Schon bei diesem Schritt muss bedacht werden, was das fertige Fahrzeug an Funktionen haben soll.

Der Fuhrpark der Modellbaufans auf der Modellbaumesse in Suttgart
Der Fuhrpark der Modellbaufans auf der Modellbaumesse in Suttgart.

Ist die Grundkonstruktion fertig, muss ein genauer Plan der Funktionen angefertigt werden. Soll der LKW nur vorwärts- und rückwärts fahren, dann reicht bereits ein einfacher Elektromotor aus. Dieser muss nur in das Modell eingepasst und mit den Achsen verbunden werden. Ab hier fängt das Hobby eigentlich erst richtig an.

Die Funktionen machen es aus

Den Bau des Grundgerüsts bezeichnen Fans noch lange nicht als Modellbau. Den wahren Reiz machen die Hydraulik und Bewegungen aus. Für Liebhaber muss das Modell exakt die Funktionen aufweisen, die das Vorbild aus der realen Welt auch hat. Heißt im Klartext: Der Laster muss die richtigen Geräusche machen, soll aus dem Auspuff qualmen und auch den Kipper richtig bewegen. Die einzelnen Funktionen benötigen alle einen separaten Motor und je nach Art auch noch spezielle Hydraulikpumpen.

Ohne Plan geht es schief

Damit am Ende auch wirklich alles richtig läuft, muss vor Baubeginn ein penibler Plan ausgearbeitet werden. Dieser zeigt auf, wo welcher Motor liegt und wie die Kabel verlegt werden müssen. Ist der Plan fertig, kann endlich mit der Vollendung des kleinen Meisterwerks begonnen werden. In, teilweise, Monate langer Bauzeit, wird am Modell gebastelt und gefeilt, bis es den Vorstellungen des Bastlers entspricht. Ist das Modell endlich fertig geht es ab in den Modellbauclub. Dort wird es stolz den Kollegen vorgestellt und die Funktionen vorgeführt.

Die Fernsteuerung ist das Herzstück aller Funktionen
Die Fernsteuerung ist das Herzstück aller Funktionen.

Mit den Kollegen geht es dann auch schon zur „Baugrube“. Dort treffen sich die Modellbauer, um ihre Modelle zu fahren. Der Bagger entlädt seine Schaufel in den Kipplaster, dieser fährt weiter zum Schuttberg. Der Kran setzt ein Teil des Fertighauses nach dem Anderen auf einander. So entsteht mit der Zeit das Haus. Alles läuft ab wie auf einer richtigen Baustelle. Es wird immer versucht, nicht mit den Händen eingreifen zu müssen, Realität geht bei echten Fans über alles. Lieber wird minutenlang vor- und zurückgefahren, als dass man den LKW mit der Hand wieder auf die Straße setzt.

Ein dicker Geldbeutel ist nötig

Ganz billig ist das Hobby allerdings nicht. Bereits bei einem einfachen Modell, mit wenigen Funktionen, müssen mindestens 1000 Euro kalkuliert werden. Mit ein paar Funktionen gibt sich ein wahrer Liebhaber allerdings nicht zufrieden. Soll das Spielzeug dem realen Vorbild so ähnlich wie möglich sein, steigen die Kosten schon mal schnell auf 6000-7000 Euro. Bei einigen Projekten kann es sogar in den niedrigen fünfstelligen Bereich gehen.

Wie in der Realität, auch hier wird fleißig gebaggert
Wie in der Realität, auch hier wird fleißig gebaggert.

Auch der Zeitfaktor spielt eine große Rolle. So kann sich ein Projekt schon mal über Monate hinziehen, schließlich ist es ja auch nur ein Hobby, das mit dem Beruf und der Freizeit vereinbart werden muss. Durch zeitliche Engpässe ist auch eine Bauzeit von ein paar Jahren keine Seltenheit, wenn der Job es einfach nicht anders zu lässt.

Autor: Lukas Dornauer

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