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27. Mai 2019
Lebensmittelproduktion in Großstädten
Die wachsende Weltbevölkerung und die damit verbundene Urbanisierung verlangt ein Umdenken in der Lebensmittelproduktion. Platzsparende Anlagen für die lokale Erzeugung von Gemüse und Fisch in großen Metropolen können dabei helfen, die Nahrungsmittelversorgung zu verbessern.
Dabei stieß man auf die Aquaponik, die bereits in vielen Ländern Südostasiens ein fester Bestandteil der Kultur ist. Schon vor mehr als tausend Jahren ließen Bauern, beispielsweise Karpfen in ihren Reisfeldern schwimmen.
Doch was bedeutet Aquaponik?
Aquaponik – Ist ein Wortspiel aus den Begriffen Aquakultur, dem Fachbegriff für die Fischproduktion und dem Wort Hydroponik, welches die Pflanzenproduktion im Wasser ohne Nährboden beschreibt. Dabei steht Aquaponik für die kombinierte Aufzucht von Fischen und Pflanzen in einem Kreislaufsystem.
Funktionsweise
Am Beispiel einer „Tomatenfisch“-Anlage lässt sich sehr einfach erklären wie der Kreislauf abläuft. In großen Fischtanks werden wärmeliebende, robuste und schnellwachsende Süßwasserfische gehalten, welche ihre Ausscheidungen im Wasser hinterlassen. Das Wasser der Fische wird dabei kontinuierlich gereinigt und durch Biofilter geleitet, die mit Mikroorganismen besiedelt sind. Die Mikroben sind dabei in der Lage das Ammonium aus den Fäkalien der Fische in Nitrat umzuwandeln, welches sich dann als Dünger für Pflanzen perfekt eignet. Dieser Reinigungsschritt ist wichtig und essenziell, denn sonst würde das System nicht funktionieren. Auf der anderen Seite ist dann die Hydroponik-Einheit die, einem Gewächshaus gleicht. Der einzige Unterschied zu einem gewöhnlichen Gewächshauses besteht darin, dass die Pflanzenwurzeln dauerhaft mit dem nährstoffhaltigem Wasser umspült werden und nicht in der Erde wachsen.
Lebensmittelproduktion steht vor Herausforderungen und Kritik
Da sich immer mehr Verbraucher regionale und gesunde Lebensmittel wünschen müssen zwangsläufig solche Systeme in Metropolen integriert und errichtet werden. Doch das fehlende „Know-How“ und die Profit-orientierte Bewirtschaftung stellen immer noch Herausforderungen für angehende Betreiber dar. Beispielsweise wird immer noch daran gearbeitet, Energie- und Anlagenkosten zu senken, um die anfänglichen Kosten für Gebäude, Wasserbecken, Pumpen und Zuchtbeete schneller zu decken. Ebenfalls sind die Risiken auf Misserfolg sehr hoch, sobald einmal der Strom ausfällt oder ein Leitungssystem verstopft ist. Die Forschung in dem Bereich denkt aber auch schon über KI nach, die einen noch besseren Schutz der Umwelt gewährleisten soll und auch bessere Entscheidung im Bezug auf Produktqualität und Tierwohl treffen kann.