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28. Mai 2017
Vanille-Aroma aus Kuhfladen und Fichtenholz
Jetzt zur schönen warmen Jahreszeit boomt das Geschäft von Eisdielen wieder. Noch immer ist Vanilleeis eine der Lieblingseissorten der Deutschen. Doch schon bald könnte der Klassiker teurer werden. Der Grund: Die erforderliche Menge an Vanille, um die Nachfrage erfüllen zu können, gibt es derzeit nicht. Bleibt daher die Frage: Woher das Vanille-Aroma also nehmen? Ein zentrales Schlagwort hier: Kuhfladen…
Vanille ist eigentlich die Frucht einer Orchidee. Zum Wachsen braucht die Pflanze tropisches Klima und wird daher vor allem auf Inseln im Indischen Ozean oder Madagaskar angebaut. Mit der Menge an geernteter Vanille schwankt auch der Vanillepreis. Hat ein Kilo 2011 noch rund 25 Euro gekostet, zahlt man wegen schlechter Ernten pro Kilo momentan etwa um 470 Euro.
Schon seit längerem sind Forscher deswegen auf der Suche nach Methoden, mit denen man das Aroma auch anders herstellen kann. Beispielsweise hat eine norwegische Firma ein Verfahren entwickelt, mit dem man das Aroma aus Fichtenholz gewinnen kann. Chinesische Forscher haben mit Hilfe einer speziell gezüchteten Sorte Coli-Bakterien ebenfalls versucht Vanillin (Vanille-Aroma) zu produzieren.
Kuhfladen zur Herstellung von Vanille?
Den schrillsten Weg hat aber eine Japanerin gefunden: Sie synthetisiert Vanillin aus Kuhfladen. Rinder – aber auch Pferde, Schafe und Ziegen – können das Lignin in ihrem Futter nicht verdauen, schließen es aber auf. So benötigt man bei der Verarbeitung weitaus weniger Energie als beispielsweise für frisches Fichtenholz.
So kann der Wunsch nach einem natürlichen, umweltfreundlichen und zugleich aber auch preiswerten Vanille-Aroma erfüllt werden – unabhängig vom Vanillepreis. Ob sich das allerdings so richtig durchsetzen wird bleibt abzuwarten. Na dann, Mahlzeit!