Quelle: Franziska Hofmann
12. Oktober 2017
Von Potacken, Erdbirn und Kartoffeln
Jährlich werden etwa 376 Millionen Tonnen Kartoffeln weltweit geerntet. Ob gesalzen, püriert oder in Form von Pommes – mit einem Kopfverbrauch von etwa 57 kg ist sie das beliebteste Gemüse der Deutschen: die Kartoffel. Oder Potacke. Oder Toffel…
In vielen deutschen Dialekten und Regionalsprachen hat die Kartoffel die unterschiedlichsten Namen: Von Arber, Ärpel, Bramburi über Bulwe, Eachtling, Erpfel oder Flezbirn, bis hin zu Gromper, Grumbeere, Knulle oder Schucke reihen sich zahlreiche Bezeichnungen ein. Den Ursprung haben sie alle gemeinsam: Das deutsche Wort Kartoffel leitet sich vom italienischen Begriff Tartufolo (Trüffel) her.
Der Allrounder: die Kartoffel
Nicht nur zum Verzehr eignet sich der Erdapfel besonders gut: Aus den Knollen lassen sich Alkohol, Papier, Folien, Kunstschnee, Pappe, Puder, Seife, Shampoo, Tesafilm oder Waschpulver herstellen. Und selbst beim Kuchen backen kann die Kartoffel schnell zum rettenden Helfer werden. Kein Ei beim Backen zur Hand? Durch Reiben wird die enthaltende Stärke frei und bindet den Teig. Allein der Geschmack könnte hier nur ein wenig abweichen…
Einfach ein besonderes Gemüse…
Für das Lieblingsgemüse der Deutschen gibt es sogar speziell drei Museen rund um die Knolle: das Deutsche Kartoffelmuseum in Fußgönheim, das Kartoffelmuseum in München und das Vorpommersche Kartoffelmuseum in Tribsees.
Und wem das noch nicht genug ist, aufgepasst: 2008 haben die Vereinten Nationen zum internationalen Jahr der Kartoffel ausgerufen. Der Schweizerischen Post war das dann eine 85-Rappen-Sonderbriefmarke wert.
Sogar Proteste wurden für das Nachtschattengewächs organisiert: Als die Firma Europlant 2004 ankündigte, ihre Kartoffelsorte „Linda“ vom Markt zu nehmen, gab es einen organisierten Protest von Kartoffelliebhabern. In der Lüneburger Heide gründeten Bauern gar einen Freundeskreis mit dem Namen “Rettet Linda”, um weiterhin die “Königin der Kartoffeln” anbauen zu können.