Jackfrüchte am Baum (Foto: Pixabay)
23. Februar 2018
Fruchtfleisch als Fleischersatz?
Tofu war gestern: Die so genannte Jackfrucht wächst in Südostasien und wird als neuer Fleischersatz gehandelt. Mit den richtigen Gewürzen erinnert das faserige Fruchtfleisch an Pulled Pork. Auf der Biofach 2018 wurde die Superfrucht von mehreren Firmen vorgestellt.
Sri Lanka, Indien und Thailand. Das sind die wichtigsten Anbaugebiete der Jackfrucht (engl. Jackfruit). In der Kolonialzeit galt die Frucht in Sri Lanka sogar als Grundnahrungsmittel. So wurde gesetzlich vorgeschrieben, dass jede Familie der Insel zwei Jackfruchtbäume besitzen musste, um sich das ganze Jahr über ernähren zu können. Heute wird sie häufig in traditionellen indischen Currys verarbeitet und ist seit Jahrzehnten schon in der südostasiatischen Küche vertreten. Hier ist sie kaum bekannt.
Die größte Baumfrucht der Welt
Die Frucht ist ein echter Riese und gilt als die größte Baumfrucht der Welt. Der stachelige Exote kann reif bis zu 15 kg schwer und bis zu 90 cm lang werden. Dann hat die birnenförmige Frucht einen Durchmesser von 25 cm. Die reife Jackfrucht schmeckt süßlich, wie eine Mischung aus Ananas und Banane. Reif wird sie frisch direkt zum Verzehr, als Gelee oder auch in Form von getrockneten Fruchtchips verkauft.
Die Jackfrucht-Bauern ernten jedoch einige der unreifen Früchte vorzeitig, um das Wachstum der anderen Früchte nicht zu gefährden. Nur so ist der Baum stark genug, um reife Jackfrüchte hervor zu bringen. So gesehen sind viele der unreifen Exoten ein oftmals ungenutztes Abfallprodukt.
Die Jackfrucht als Fleischersatz
Die unreife Frucht ist zudem recht geschmacksneutral und eignet sich deswegen umso besser als Fleischersatz. Sie kann mit entsprechenden Gewürzen nahezu jeden Geschmack annehmen. Das Fruchtfleisch ist faserig und erinnert an zartes Hähnchenbrustfilet oder Pulled Pork.
Um daraus das fleischige Imitat herzustellen, werden zuerst die Schale, dann die großen Kerne entfernt. Anschließend wird das Fruchtfleisch in Stücke geschnitten. Kaufen kann man die Jackfrucht dann eingelegt in Salzlake oder als Fertiggericht verarbeitet. Zum Beispiel zu leckerem Curry oder Teriyaki Soße. Die eingelegten Stücke aus der Dose hingegen können gewürzt und weiter verarbeitet werden, wie normale Hähnchenbrust. Also erst nach belieben würzen, anschließend backen oder anbraten . Gebraten kommt das Imitat noch sehr viel näher an das fleischiges Original heran.
Zwar ist das Fruchtfleisch nicht sonderlich eiweißhaltig, wie Soja zum Beispiel, ist sonst jedoch reich an Vitaminen, Kalzium und Stärke. Verhältnismäßig hat die Frucht zudem sehr wenige Kalorien: Lediglich 74 kcal auf 100 Gramm.
Da der Trend immer weiter zur fleischlosen bzw. fleischreduzierten Ernährung geht, wird die Jackfrucht ihren Siegeszug in Deutschland sicher noch feiern.