Um alle Pestizide zu vernichten, sollte man die Bananenschale vor dem Verzehr waschen. (Foto: Leonie Leistner)
12. Juni 2017
Banane: Giftiger Anbau für eine makellose Frucht
Gibt man in der Suchmaschine das Wort „Banane“ ein, stechen einem sofort Seiten wie „Acht Gründe warum die Banane so gesund ist“ ins Auge. Die Banane gilt als sehr gesund und ist damit eine richtige Superfrucht.
Sie enthält viele Mineralstoffe wie Kalium oder Magnesium sowie einige B-Vitamine und Vitamin C. Durch ihre besonders gut verwertbare Kombination aus schnell verwertbarem Fruchtzucker, Ballaststoffen und „langsamer“ Stärke liefert die Banane schnell Energie, hält aber auch nachhaltig satt. Auf den ersten Blick ist die Banane außerdem auch sehr günstig. Eine Frucht kostet manchmal unter 30 Cent. Damit gehört die Banane zu den beliebtesten Obstsorten in Deutschland.
Doch durch die riesigen Mengen die wir verzehren, treten einige Probleme auf.

Gefährlicher Bananenanbau
Jede dritte Banane kommt aus dem südamerikanischen Land Ecuador. Damit ist Ecuador der wichtigste Lieferant. Nur fünf Prozent der gelben Frucht stammen aus Bioanbau. Beim Bioanbau wird auf chemische Pestizide verzichtet. Dementsprechend viele werden beim herkömmlichen Anbau eingesetzt.
Vor allem die Sorte „Cavendish“ wird derzeit in einer großen Monokultur angebaut. Neun Monate reift die Banane an einer Staude. Während die Männer auf den Plantagen arbeiten hört man immer wieder das surren der Flugzeuge. Diese spritzen Pestizide in der Luft auf die Plantagen. Allerdings bekommen nicht nur die Bananenpflanzen das Gift ab. Auch Häuser und Gewässer auf den Plantagen werden verseucht. Schulen und ganze Dörfer werden vergiftet.
Die Arbeiter bekommen somit das Gift auf die blanke Haut. Schutzkleidung wird häufig nicht eingesetzt. Deshalb klagen viele Männer über Übelkeit und Kopfschmerzen als Folge. Zudem sind die Gifte im Verdacht Krebs auszulösen. Die Arbeitsbedingungen sind damit sehr schlecht. Auch die Bezahlung ist meist unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Arbeitsverträge gibt es fast keine. Die Männer verrichten jeden Tag ihre Arbeit als Tagelöhner, ohne die Garantie zu haben nächste Woche noch beschäftigt zu sein.

Pestizide als Grundlage für makellose Früchte
Die Pestizide sind für die Monokultur unabdingbar. Ohne die Pestizide wären die Schädlinge nicht kontrollierbar und damit die Verluste zu groß. Damit würde der Bananenproduzent weniger Profit machen. Und wie das Sprichwort heißt: „Geld regiert die Welt“. Viele eingesetzte Gifte stammen von Herstellern aus Deutschland. Hersteller, Arbeiter, Supermärkte und alle anderen die an der Produktion beteiligt sind schieben sich unter dessen gegenseitig die Schuld für die schlechten Arbeitsbedingungen zu. Schlussendlich ist der Verbraucher Schuld da er günstige Bananen kaufen möchte.
Damit die Banane unbeschadet bei uns ankommt, wird sie grün geerntet und nochmals mit Giften behandelt. So übersteht sie die dreiwöchige Seereise, kommt in eine spezielle Reifekammer und schlussendlich zu uns in den Supermarkt. Ständige Kontrollen sortieren immer wieder Bananen mit Druckstellen und weiteren Makeln aus. Nur unbeschadete Ware können wir am Ende kaufen.

Entwarnung: Bananen sind immer noch gesund
Die Bedingungen für den Bananenanbau sind derzeit nicht gerade gut. Der Verbraucher in Deutschland kann seine Ware trotzdem ohne Bedenken kaufen. Das Fruchtfleisch ist nicht mit Pestiziden belastet. Allerdings ist davon abzuraten in die Schale zu beißen. Diese sollte man möglichst vor dem Verzehr waschen, damit Rückstände abgewaschen werden.
Wer beim Bananenkauf an die Arbeiter und die Umwelt denkt, der sollte zu Biobananen greifen. Der Anbau erfolgt nicht in Monokulturen, noch mit chemischen Mitteln. Dem weiteren Verzehr von 13 Kilogramm Banane pro Jahr steht damit nichts mehr im Wege.
Wen die Geschichte der Banane noch mehr interessiert, kann sich auf Planet Wissen umschauen.