Viele Heillkräuter sind in Tees enthalten. (Foto: Leonie Leistner)
3. Oktober 2017
“Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen”
“Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen”, der Naturkundler Sebastian Kneipp empfahl schon im 19. Jahrhundert Kräuter gegen Wehleiden zu verzehren.
Die Heilwirkung von Pflanzen an sich ist schon seit den frühesten Hochkulturen bekannt. Doch das Wissen geht heute mehr und mehr verloren. Ob bei einer Erkältung, Bluthochdruck oder Magenschmerzen, gegen fast jedes Wehleiden ist ein Kraut gewachsen.
Brennessel
Die Brennessel bringt vor allem den Stoffwechsel in Schwung. Man kann sie als Brennesseltee trinken, im Salat, in der Suppe und wie Spinat essen. Als Tinktur in der Kopfhaut einmassiert, soll Brennessel auch gegen Haarausfall wirken.
Ingwer
Die ätherischen Öle helfen gegen Appetitlosigkeit und Magenprobleme. Die Inhaltsstoffe regen die Bildung von Verdauungssäften an. Besonders nützlich ist die Wirkung gegen Übelkeit wie Reise- und Seeübelkeit. Selbst gegen Menstruationsbeschwerden oder Krämpfe soll Ingwer helfen.
In Form von Tee oder als Pulver im Essen wird Ingwer verzehrt. Als Gebäck schmecken Ingwer-Gewürz-Kekse sehr aromatisch.
Meerrettich
Die Wurzel des Meerrettichs gewaschen, geschält und gerieben, setzt sofort ätherische Öle frei. Wer da tief einatmet spürt ein starkes Brennen in der Nase und die Augen fangen an zu tränen. Als Heilwirkung soll Meerrettich gegen Infektionskrankheiten und Schmerzen helfen. Gegen Insektenstiche den Meerrettich einfach auf der betroffenen Hautstelle einreiben und gegen Zahnschmerzen das Gewächs solange im Mund behalten, bis die Schärfe nachlässt.
Allerdings sollte man vor allem für die Heilwirkung, frischen Meerrettich verwenden. Die Schärfe, und damit auch der größte Teil der ätherischen Öle, verzieht sich schnell, wenn man die Wurzel offenstehen lässt.
Vor allem in Franken darf Meerrettich bei einer typischen Brotzeit nicht fehlen. Als Soße oder im Quark schmeckt er ebenso gut.
Zitrone
Die Zitrone glänzt vor allem durch ihren Vitamin-C-Gehalt. Dadurch stärkt sie das Immunsystem und verhindert oder lindert Infektionskrankheiten. In Form von einer heißen Zitrone in kleinen Schlücken getrunken, beugt die Zitrone Erkältungen vor. Einfach einer Tasse mit heißem Wasser eine halbe ausgepresste Zitrone hinzufügen und nach Belieben mit Honig süßen.
Auch gegen Sodbrennen soll die Zitronensäure helfen. Doch nicht nur der reine Saft, auch die Schale und das Fruchtfleisch enthalten wichtige Inhaltsstoffe. Das Pektin im Fruchtfleisch stärkt die Bauchspeicheldrüse. Die Flavonoide in den Zwischenhäuten beugen unter anderem Krebs und Herzinfarkt vor, indem sich der Zustand der Arterien verbessert, die Blutfettwerte gesenkt und die Venen gestärkt werden. Außerdem soll die Zitrone auch gegen Rheuma, Gicht und Gelenkbeschwerden helfen.
Zimt
Zimt, in Form von Tee oder als Pulver wirkt antibakteriell. Beispielsweise bei Erkältungen oder bei Mentstruationsbeschwerden hilft er. Die Verdauung und Durchblutung werden gefördert.
Äußerlich kann Zimt als Öl gegen Verspannungen helfen. Die Durchblutung wird angeregt.
Zimt findet sich als Gewürz fast in jedem Keks. Oder auch als Kuchen oder im Gemüse verfeinert Zimt den Geschmack.
Fazit
Es lohnt sich also durchaus, mal die ein oder andere Pflanze auszuprobieren. Gerade jetzt, wenn die typische Erkältungszeit wiederkommt.