Toggle Navigation

Weihnachtsshopping im T-Shirt

In der Nürnberger Innenstadt herrscht Weihnachtstrubel. Der Christkindlesmarkt ist in vollem Gange, der Einzelhandel boomt, bald ist schließlich Weihnachten. Wäre da nur nicht die Kälte. Regnerische, graue, windige Tage reduzieren das komfortable Gefühl beim Einkaufen auf ein Minimum. Eine Beheizung oder Überdachung der Innenstadt wäre eine durchaus plausible Lösung.

“Prinzipiell ist es möglich, Außenflächen zu beheizen”. Ein Experte für Infrarotheizungen, meint, es gäbe schon einige Umsetzungen. Beispielsweise existieren in der fränkischen Schweiz durchaus einige Weinlokale, die mit einer Infrarotheizung den Außenbereich beheizten: “Da kann man dann bei null Grad noch im T-Shirt sitzen”. Auch namhafte Fußballvereine wie Real Madrid nutzen diese Art der Außentemperierung in ihren Stadien. Selbst auf dem Oktoberfest beheizen Wirte damit ihre Zelte.

Doch ob solch eine Erhöhung der Temperatur auch in der Innenstadt Nürnbergs eine Zukunft hat, ist fraglich. Auf der einen Seite habe die Stadt Nürnberg kein Geld für solch ein kostenintensives Projekt, meint der Experte. Es müssten die einzelnen Geschäfte mit einem Aufwand von 5.000 bis 10.000 Euro investieren. Als Beispiel nannte der Experte die Stadt Jena: “In der Wagnergasse hat ein Restaurant angefangen, draußen mit Infrarotheizung zu heizen, damit die Gäste länger draußen sitzen bleiben. Die anderen Gastronomen haben das bemerkt und sind nachgezogen”. Auf der anderen Seite ist dies politisch undenkbar, denn “die Umwelt heizen geht gar nicht”, meint der Experte.

Diese Kosten kommen auf die Stadt Nürnberg bei einer Umsetzung zu. Die Firma Heizkraft Wärmesysteme e.K. vekauft Infrarotstrahler. Ein Strahler kostet 250 Euro, bestrahlt 16 Quadratmeter und verbraucht fünfzig Cent pro Stunde. Bei angenommenen 500 Quadratmetern Innenstadt wären vierzig Stück nötig. Hochgerechnet würden diese neben 10.000 Euro Anschaffungskosten, auch allein über dreimal so viel pro Winter verschlingen. Also auf Dauer eine undenkbare Investition.

Eine Glasüberdachung zwischen den Häusern ist in der energetischen Hinsicht eindeutig sparsamer. Nach dem Bau sind im Vergleich zur Infrarotheizung viel weniger Energiekosten fällig. Doch in Hinsicht auf den Winter “sind diese Flächen sehr schnell wieder verschmutzt”, sagt Clara Miksch, angehende Architektin. “Überdimensionale Regenschirme in der Stadt”, sind für sie eine bessere Lösung. “Unten kann man dann einige Heizelemente anbringen”. Und da die aufsteigende Wärme durch den Schirm aufgehalten werde, würde es zumindest um einige Grad wärmer. “Zusätzlich hat man noch die Verbindung zur Außenwelt, denn die Kälte gehört schließlich zum Winter”.

Die Informationen stammen von der Internetseiten der Firmen Schwank und Heizkraft Wärmesysteme.

Über den Autor

Leonie Leistner

Leonie Leistner

Ich bin seit Oktober 2015 Redakteurin hier. Es macht mir sehr viel Spaß eigene Berichte zu schreiben und zu veröffentlichen. Ich möchte mit den Themen meiner Artikel die Leser zum Nachdenken anregen. Ob technische Themen, Getränke oder Lebensmittel: Ich finde die Herausforderungen die dieser Blog mit sich bringt sehr spannend und freue mich auf neue Erfahrungen.

Meine Artikel:

Kommentiere