Roggenmehl - Eine Geheimwaffe gegen trockenes Haar. Foto: Jil Weber.
6. Juli 2018
Natürlich schöne Haare
Trockenes, strapaziertes Haar und schon alle Haarpflegeprodukte ausprobiert, aber nichts hilft? Dann solltet ihr mal Roggenmehl ausprobieren.
Mehl wird ja hauptsächlich in der Küche angetroffen. Als Soßenbinder oder als Hauptbestandteil für den italienischen Pizzateig, aber doch nicht im Badezimmer – falsch gedacht. Auch hier findet speziell Roggenmehl als natürliche und schadstofffreie Alternative zu Shampoo Verwendung. Das klingt zwar erst mal seltsam, ist aber ein Geheimtipp für geschmeidiges und weiches Haar.
Roggenmehl besteht aus vielen Vitaminen, Mineralstoffen sowie Proteine und 1,19 Gramm Fett auf 100 Gramm. Das sind oftmals Inhaltsstoffe mit denen Shampoo-Hersteller auf ihren Verpackungen werben – nicht ohne Grund. Aber dennoch halten sie nicht das was sie versprechen. Meistens sind es nur die Shampoos mit Silikonen, die das Haar glänzend aussehen lassen, indem das Silikon das Haar umhüllt.
Warum die Haare von Shampoo austrocknen
In Shampoos sind oft Tenside enthalten. Das sind häufig Sulfate und Salze, die Schmutz, Fett und Stylingprodukte aus den Haaren entfernen sollen. Wenn die Konzentration jedoch zu hoch ist, kann es dazu führen, dass nicht nur das Haar, sondern auch die Kopfhaut ausgetrocknet wird. Das wiederum führt zu übermäßiger Talgproduktion, um das Ungleichgewicht auszugleichen und somit zu schnell fettenden Haar. Außerdem sind Tenside schwer abzubauen und belasten so die Umwelt enorm.
Jetzt kommt das Roggenmehl ins Spiel. Es befreit das Haar lediglich von dem überschüssigen Talg, ohne es komplett auszutrocknen. Ganz nebenbei versorgt es die Haare und die Kopfhaut noch mit wichtigen Vitaminen und Mineralien. Nach der Wäsche verleiht es dem Haar einen tollen Glanz und neues Volumen. Auch nach dem Föhnen stehen keine halb abgebrochenen Haare mehr ab und sind insgesamt leichter zu kämmen.
Alles hat Vor- und Nachteile
Der Nachteil am Haare waschen mit Mehl ist ganz klar der Zeitaufwand. Vor allem bei langen Haaren. Zuerst muss das Mehl mit warmen Wasser gut angemischt werden, damit eine sämige Lösung entsteht. Danach wird das Gemisch im ganzen Haar gut verteilt. Besonders dort, wo die Haare am schnellsten fettig werden. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird alles wieder gründlichst ausgespült – auch mal kopfüber, damit das Mehl restlos beseitigt werden kann. Wenn doch was im Haar übrig bleibt, dann verabschiedet sich der Rest spätestens beim Föhnen und beim Kämmen. Anfangs kann es den Anschein erwecken, dass das Haar etwas fettig geblieben ist. Das sollte aber nach einer kurzen Zeit nachtrocknen.
Leider braucht die Kopfhaut je nach Typ eine Weile um sich auf die neue Situation einzustellen. Durch die bisherige Benutzung von Shampoo produziert die Kopfhaut immer noch unnötig viel Talg. So kann es sein, dass die Haare am Anfang relativ schnell nachfetten, bis sich die Kopfhaut akklimatisiert hat. Ein weiterer Nachteil ist, dass es mehr Dreck macht, als das bequeme Shampoo. Des Weiteren funktioniert die Alternative nicht so gut bei sehr kalkhaltigem Wasser, das es das Haar mit dem Mehl „verklebt“. Aber dies gilt es einfach auszuprobieren.
Nun zu den Vorteilen von Roggenmehl
Der Vorteil des mehligen Shampoos ist ganz klar gesundes und geschmeidiges Haar. Außerdem ist es relativ günstig im Gegensatz zu den hochwertigen Shampoos und Spülungen, die dann doch nicht zum gewünschten Erfolg führen. Es ist im Gegensatz zu Silikonen, Tensiden, Parabenen (Konservierungsstoff), Paraffinum (Mineralöl) und anderen Inhaltsstoffen sehr umweltschonend, vegan und braucht keine Tierversuche.
Ein weiterer netter Nebeneffekt ist die von den nassen Haaren herab tropfende Mehlmischung. Da sie sehr schmierig ist, lässt es sich damit auch gut die Beine rasieren und verringert gereizte Haut. Somit hat man auch den Rasierschaum gespart.