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TÜV: Erfolgsgeschichte eines Aufklebers

Sobald sich im Frühling die ersten zweistelligen Zahlen von den Termometern lesen lassen, beginnt für viele Fahrer die Motorradsaison – vorausgesetzt das TÜV-Siegel ist noch gültig.
Seit fast 70 Jahren ist die bunte, runde Prüfplakette für alle Kraftfahrzeuge schon Vorschrift. Sie soll sicherstellen, das möglichst Mangelfreie Fahrzeuge unsere Straßen befahren. Tatsächlich gibt es den einen TÜV garnicht. Technischer Überwachungsverein ist nämlich jeder eingetragene Verein, der als technische Prüforganisation Sicherheitskontrollen durchführt. Darunter fallen in Deutschland zwar unter anderen die Holdings TÜV Süd, TÜV Nord und TÜV Rheinland, aber auch beispielsweise die Prüfgesellschaft Dekra und die Gesellschaft für technische Überwachung, kurz GTÜ.

Geprüfte Sicherheit nicht nur auf der Straße

Seinen Ursprung hat der TÜV eigentlich bei den Dampfmaschinen. Nachdem im Jahre 1865 in der Mannheimer Aktienbrauerrei ein Dampfkessel explodierte, schlossen sich 20 badische Kesselbesitzer zur Gesellschaft zur Überwachung und Versicherung von Dampfkesseln zusammen. In anderen Bundesstaaten folge man dem Beispiel. Da diese unabhängen Überwachungsvereine so erfolgreich bei der Unfallverhütung waren, wurden sechs Jahre später die Mitglieder eines solchen Vereins von der staatlichen Inspektion befreit. Im laufe der Zeit wurden dann auch Prüfungen in anderen technischen Gebieten mit in das Portfolio der Vereine aufgenommen, unter anderem die Führerschein- und die Kraftfahrzeugprüfung.

Die Mühe lohnt sich

Die technische Überwachung zahlt sich aus: technische Mängel spielen bei Verkehrsunfällen in Deutschland heutzutage fast keine Rolle mehr. Seit 1950 hat sich die Anzahl der Verkehrstoten von über 7000 auf circa 3500 halbiert (Stand 2015). Und das obwohl inzwischen wesentlich mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind. Das liegt neben sichereren Fahrzeugen auch an der umfangreicherein Hauptuntersuchung. Wurden damals gerade einmal Bremsen, Stoßdämpfer, tragende Teile und Beleuchtung geprüft, umfasst die Untersuchung heute rund 160 einzelne Punkte, inklusive einer Probefahrt.

Quelle: Bilddatenbank TÜV-Süd

Sogar außerhalb Deutschlands gibt es mittlerweile TÜV-Betriebe. TÜV Nord hat beispielsweise seit fast 30 Jahren eine Tochterstelle in Indien. TÜVturk ist seit dem Jahr 2005 für die Hauptuntersuchung von Kraftfahrzeugen in der Türkei zuständig.

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