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“Bioökonomie in Schülermedien” – Befootec auf der INSIST-Nachwuchstagung

„Bioökonomie in Schülerzeitungen“- So startete auch der zweite Tag auf der INSIST-Tagung des Weizenbauminstituts in Berlin. Die Tagung fand unter dem Thema „Wissenschaft und Technologie kommunizieren – Kontroversität, Dialog und Partizipation“ statt. Dies spiegelte sich auch in den vielen verschiedenen Themen der Vorträge über die zwei Tage wider. Hier durften Anna Wintermayr und Marie Spies, Chefredakteurin und Social Media Managerin von Befootec, ihr gesammeltes Wissen von den Workshops mit Schüler*innen innerhalb eines Vortrags teilen. 

Wieso Schülerzeitungen?

Der Wille über MINT-Themen zu berichten, ist bei Schülerzeitungen groß, „jedoch fehlt Schüler*innen oft das Gefühl von fachlicher Sicherheit“, weswegen sie weniger aufgegriffen werden. „Wir wollen sie dabei unterstützen“, bestätigt Anna Wintermayr. 

Außerdem sind Schülermedien und deren Beitrag zur Medien- und Demokratiebildung oder Technikvermittlung in Deutschland bisher kaum erforscht. Bekannt ist jedoch, dass Schülerzeitungen einen positiven Einfluss auf die Teilnehmer*innen haben und die Teilnahme auch zur Bildung der Jugendlichen beiträgt. Forscher sehen in Schülerzeitungen die Möglichkeit, Teamfähigkeit, den Umgang mit Sprache sowie Aspekte der Betriebswirtschaft zu erlernen.

„Man muss den Schüler*innen nur die Hemmungen von den Wissenschaftsthemen nehmen“, so Marie Spies. Die Redaktion konnte in dem Workshop die Begeisterung, Technologie- und Wissenschaftsthemen zu vermitteln, weitergeben und den jungen Redakteur*innen als Mentor*innen zur Seite stehen. 

In dem Workshop wird das Konzept des Service-Learning und Research-Based-Learning verfolgt. Dies ermöglicht es, in einem Praxisprojekt selbst zu lernen und hochschulbasiertes Lernen mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verknüpfen. „Wir haben so einerseits eine Persönlichkeitsentwicklung unsererseits, aber können unser Wissen in einem gemeinnützigen Engagement auch weitergeben“, so Anna Wintermayr.

Die Lernplattform 

Das Pilotprojekt fand im Rahmen des Wissenschaftsjahres Bioökonomie 2020/2021 statt, mit welchem Befootec den Hochschulwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gewinnen konnte. Die Grundlage der Arbeit ist eine explorative Erhebung zur Eignung von Schülermedien für die Wissensvermittlung im MINT-Bereich. Dort sollen erste Erkenntnisse zur modernen redaktionellen Arbeit in Schülermedien gesammelt werden.

In dem Projekt „Bioökonomie für Schülerzeitungen“ wurde neben dem Konzept für die Workshops, in denen den Schüler*innen Wissenschaftskommunikation vermittelt werden soll, eine Online-Lernplattform für die Schüler*innen erstellt. Dies begründete sich vor allem durch die Pandemie, da deshalb vorerst keine Workshops stattfinden konnten. 

Auf dieser Lernplattform können sie immer auf das gesammelten Wissen über Wissenschaftsjournalismus zurückgreifen. Die Plattform ist in vier Lektionen aufgeteilt. „In der ersten Lektion Tools, lernen die Schüler*innen das journalistische Grundwissen und Tools, um ihre Texte später veröffentlichen zu können“, erzählt Marie Spies. Auch über die Bereiche Recherche, Medienrecht- und Ethik sowie Online-Journalismus mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) können die Schüler*innen etwas erfahren. Die weiteren Lektionen behandeln die Überthemen der journalistischen Textformen inklusive des Storytellings. Die Lektion Ton umfasst Gebiete wie Podcasts und die letzte Lektion den Videojournalismus.

Sowohl die Theorie als auch die praktische Arbeit an einem Beitrag wird so von der Plattform mit Input begleitet, dies immer abrufbar mit einem Passwort. Die Daten auf der Plattform wurden von Mitgliedern der Redaktion jeweils von Student*innen aus dem erlernten Stoff im Rahmen des Technikjournalismus/ Technik-PR Studiums erarbeitet. So konnten auch die Studierenden ihr Wissen wiederholen und die Lehre praktisch anwenden, welches zugleich das Wissen der Studierenden gefestigt hat.

Von der Planung in die Praxis

Die Planung des Workshops erforderte einerseits, das sich ständig weiterentwickelnden Forschungsgebiet „Bioökonomie“ für sich zu erarbeiten und transparent zu machen. Andererseits auch die jeweils aktuellen Ergebnisse in ihrer Komplexität so zu reduzieren, damit sie kommunikabel werden. Das setzt vor allem für uns den Kontakt und Dialog mit Wissenschaftler*innen und Forschungs- sowie Verwaltungs- und Gesellschaftsinstitutionen voraus. 

Die Studierenden haben sich kleinere Themenbereiche zur Bioökonomie, beispielsweise Wasser, Plastik, Treibstoffe und Wirtschaftssysteme, ausgesucht und jeweils zu den Themen recherchiert. Auf Basis dieser Recherche haben die Studierenden kurze Präsentationen erstellt, um den Schüler*innen Themenbereiche vorzustellen.
Der erste Workshop startete letztendlich im Dezember 2021, jedoch über Zoom. „Diese spontane Umplanung beschäftigte die Redaktion sehr lange, besonders die Frage ‘Wie können wir den Workshop so anschaulich und interessant wie möglich gestalten, obwohl er online stattfindet?’“, so Marie Spies. Denn das Ziel ist es, dass am Ende jede*r einen Beitrag zu einem Thema der Bioökonomie auf dem Blog Befootec veröffentlichen kann. „Wir, die Redaktion, haben auf jeden Fall vor, den Workshop weiterhin anzubieten. Nicht nur die Schüler*innen haben dabei viel gelernt, auch wir haben dadurch Erfahrung gesammelt“, sagt Marie Spies abschließend.

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