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Ein Stückchen Mohnkuchen verspeist – und schon high?

Drogenforscher, Professor Dr. Fritz Sörgel, vom Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Heroldsberg zeigt den Besuchern der „Langen Nacht der Wissenschaften“ den Zusammenhang zwischen einem Stück Mohnkuchen und Rauschgift.

Der Mohnkuchen – eine legale Droge? Nicht ganz! Drogentests können zwar nach einem verzehrten Stück Mohnkuchen, einen gewissen Morphingehalt in unserem Urin feststellen, weshalb sie auch positiv ausfallen, jedoch reicht die Menge dieser „Droge“ bei Weitem nicht aus, um einen Rauschzustand auszulösen.

Bei einer Polizeikontrolle kann dies trotzdem große Schwierigkeiten mit sich bringen, denn der Test sagt „Ja“ aber unser Körper „Nein“. Selbst 48 Stunden nach dem Verzehr können immer noch Spuren von Opium nachgewiesen werden, denn es reichen bereits 300 Nanogramm pro Milliliter, um den Test auszulösen, weshalb eine verlässliche Blutprobe nicht vermieden werden kann.

Der Mohnkuchen war eines von vielen Themen, die „Die lange Nacht der Wissenschaften“ den Besuchern näher bringen wollte. Bei einer Mitmach-Aktion konnte sich jeder Teilnehmer selbst von der Wirkung des Mohns überzeugen.

Als wir im Nord-Klinikum, dem Ort der Aktion, ankamen lagen bereits die Kuchenstücke verzehrbereit auf einem Tisch, ein weiterer Grund weshalb ich unbedingt zu dieser Vorführung wollte, denn der Kuchen war wirklich lecker. Nachdem wir den Kuchen aufgegessen hatten, wurde uns eine Plastiktüte ausgehändigt, mit einem kleinem Plastikbecher und einem Drogen-Teststreifen. Wir staunten nicht schlecht, als wir erfuhren, dass wir diesen Test am eigenen Leibe durchführen durften. 1,5 bis 6 Stunden nach dem Verzehr konnte das Opium im Urin festgestellt werden. Diese Erkenntnis kam für mich ziemlich überraschend, denn mir und wie sich herausstellte auch vielen anderen Teilnehmern, war nicht klar, dass ein Stückchen Mohnkuchen eine so große Wirkung haben konnte.

Zumindest wissen wir jetzt, dass ein Stück Mohnkuchen allein nicht ausreicht, um einen Drogenrausch auszulösen, doch trotzdem könnte es bei einer Polizeikontrolle brenzlig werden, wenn man zu viel davon genießt.

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