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Kuchentratsch – Mit Kuchen gegen Vereinsamung

Immer mehr Menschen leiden unter Vereinsamung im Alter. Jede dritte Frau über 85 Jahren lebt alleine. Um gegen diesen Missstand vorzugehen wurde in München das Social Start-up „Kuchentratsch“ gegründet. Guter Kuchen und soziale Kontakte für Senioren unter einem Dach.

Katharina Mayer (rechts) und eine der Bäckerinnen. (Foto: Kuchentratsch)
Katharina Mayer (rechts) und eine der Bäckerinnen. (Foto: Kuchentratsch)

Bei Oma schmeckts am besten.

Das dachte sich auch Katharina Mayer, Mitgründerin von Kuchentratsch. Das Konzept des Start-ups ist denkbar einfach und erfüllt dennoch zweierlei Zwecke. Rentner backen Kuchen, welche an Gastronomie und verschiedene Unternehmen vertrieben werden und können dadurch auch wieder soziale Kontakte pflegen und so einer Vereinsamung entgegenwirken oder entfliehen. Für das „Personal“ hat das Unternehmen keinen öffentlichen Anzeigen schalten müssen, da allein durch mediale Aufmerksamkeit und Erzählungen genug Leute ein Teil von Kuchentratsch sein wollten.

Kuchen mit der Post

Den größten Teil des Kundenstamms machen mit rund 50 Prozent die Gastronomiebetriebe aus, welche Kuchen nach dem Rezept von Oma anbieten wollen. Doch die ordentliche Portion Erfahrung, Liebe und Herzlichkeit wie es auf der Website beschrieben wird, wollen auch immer mehr Unternehmen für Festivitäten oder aber auch Privatpersonen für Feiern und als Geschenk.

Auch aufwendige Torten gibts es im Onlineshop. (Foto: Kuchentratsch)
Auch aufwendige Torten gibts es im Onlineshop. (Foto: Kuchentratsch)

Im Onlineshop gibt es zur Abholung in München rund 27 Kuchenvarianten und auf dem Postweg auch immerhin vier Sorten. Allesamt nach dem jeweiligen Bäcker benannt. Da es sich um Auftragsware handelt, bittet das Unternehmen um eine Vorlaufzeit von rund drei Tagen, um die Kuchen zu backen. Wer häufiger Bedarf an süßen Leckereien hat, kann die Kuchen auch in einer Abovariante regelmäßig zu sich nach Hause oder in den Laden liefern lassen. Dies ist bis dato allerdings nur Einwohnern Münchens vorbehalten.

Für die Senioren ist das Kuchenbacken eine tolle Möglichkeit sich wieder mit anderen zu treffen. (Foto: Kuchentratsch)
Für die Senioren ist das Kuchenbacken eine tolle Möglichkeit sich wieder mit anderen zu treffen. (Foto: Kuchentratsch)

Rund 30 Senioren sind derzeit auf Minijob-Basis angestellt und immer mehr kommen hinzu. Für viele Senioren ist dies eine Möglichkeit wieder soziale Kontakte zu pflegen. Kuchentratsch bietet als0 neben Kuchen auch eine Anlaufstelle für alte Menschen um diese vor der Vereinsamung zu bewahren. Mitgründerin Katharina Mayer, die nach der Ausbildung zur Hotelfachfrau Sozial- und Gesundheitsmanagement studierte, hatte das Bedürfnis alten Menschen eine Plattform zu geben, um sich regelmäßig zu treffen. Mittlerweile gibt es neben dem Onlineshop auch buchbare Backkurse und ein Buch mit den besten Rezepten der Senioren. Für rund 85 Euro zeigt Oma Paula etwa wie die besten Plätzchen gebacken werden.

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