Messestand der Käsekuchen-Macher auf der Consumenta 2018. Foto: Pascal Schöpf
21. November 2018
Kann man Käsekuchen trinken?
Der Slogan eines Oberasbacher Unternehmens bringt ins Grübeln. Natürlich gibt es Getränke in allen möglichen Geschmäckern. Vodka mit Specknote, Pizzabier oder Schlangenwein sind nur wenige davon. Mal klingt die Komposition mehr, und mal weniger wohlschmeckend. Aber Käsekuchen? Kann ein Produkt gleichermaßen als Kuchen, als auch als Getränk gut schmecken?
Die Idee
Auf die Idee des Käsekuchen-Likörs kam Markus Lozar. Er ist Barkeeper und Betreiber des Schwabacher Cafés Laumer. Beim Versuch einen neuen Cocktail zu kreieren, stieß er zufällig auf das Ergebnis. „Wir probieren alles Mögliche aus, wenn uns das Ergebnis schmeckt, verfeinern wir es“, erzählt er. So war es auch bei der Erfindung des „Käsekuchen“. Diesen gab es kurz nach der Erfindung im Jahr 2014 nur in der eigenen Bar zu verköstigen. Auf Nachfragen der Kunden, ob es diesen auch als ganze Flasche zu kaufen gäbe, mussten zunächst Absagen erteilt werden. Das ist mittlerweile Geschichte.
Alles neu
„Am Anfang haben wir noch alles sehr minimalistisch in IKEA-Gläser abgefüllt, um den Käsekuchen in unserer Bar ausschenken zu können.“ Damit ist aber ein Vertrieb nicht möglich, dies verbieten schon die zahlreichen Lebensmittelverordnungen und Gesetze. Die Zeiten der nicht etikettierten Gläser sind allerdings vorbei. Die Flaschen erscheinen mit eigenem und stylischem Design. Abgefüllt wird im großen Stil, viele Tausend Liter waren es bisher, Tendenz steigend. Der Aufwand hinter den Kulissen ist dabei enorm: Von der Produktion, über die Werbung und Vertrieb, bis hin zur Verpackung und dem Versand geschieht alles in Oberasbach. Das braucht Platz, und so mussten von der neuen Produktionsstätte bis zu einer Versandabteilung zahlreiche Umbaumaßnahmen umgesetzt werden.
Käsekuchen, schon am Mittag trinkbar
Die Verpackung ist nicht nur da, um schön auszusehen: Das Mindesthalbarkeitsdatum ist in Deutschland seit über 30 Jahren vorgeschrieben und vor allem der Alkoholgehalt ist obligatorisch. Dieser prozentuelle Alkoholgehalt muss über die verschiedensten Produktionszeiträume stabil bleiben und liegt beim Käsekuchen bei zwölf Prozent. „So ist er auch unter dem Tag eher trinkbar, beispielsweise für Senioren beim Kaffeeklatsch. Niemand trinkt bereits mittags oder nachmittags einen Vodka-Shot“, erzählt Käsekuchen-Produzent Markus Lozar.
Neben dem MHD und dem Alkoholgehalt, gibt es noch weitere Dinge zu beachten. Unternehmensinterne Vorgabe ist es, dass der Likör immer im goldgelben Käsekuchen-Farbton daherkommt. Außerdem muss die Spirituose lecker sein, und wie der Name es bereits verrät: nach Käsekuchen schmecken. Serviert wird der Likör mit einer Zitronenscheibe, welche in braunen Rohrzucker getaucht wurde.
„Reinbeißen, Schnaps drüber laufen lassen, fertig“, erklärt Lozar den Weg des trinkbaren Käsekuchens.
Und tatsächlich: er schmeckt nicht nur lecker, sondern auch nach Käsekuchen. Kombinieren lässt sich der Käsekuchen übrigens auch. Auf ihrer Website stellt das Team vom „Launers“ interessante Cocktail-Rezepte zur Verfügung. Das Rezept für den Likör ist streng geheim. Scherzhaft meint Lozar, er würde “fertig gebackene Käsekuchen in die Presse werfen.” Ganz so einfach ist die Herstellung aber sicher nicht.
Im Cafe „Laumers“ oder bequem über den Online-Shop gibt es den Käsekuchen zum Probieren. Zusätzlich wird der in Mittelfranken bereits bekannte und verbreitete Likör bald auch Deutschlandweit in weiteren Supermärkten gelistet werden.