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Den Brauereien geht das Leergut aus

Bier. Das deutsche Getränk schlechthin. Gerade im Sommer gehört ein kühles Bier oft dazu. Doch nun drohen die Brauereien mit Engpässen bei Produktion und Lieferung. Der Grund ist nicht die Trockenheit, sondern fehlendes Pfand.

Das Bier auf dem Privatmarkt kaufen wir meist in Kästen, das leuchtet ein. Wenn der Kasten geleert ist kommt er zurück zum Getränkemarkt oder direkt zur Brauerei. Eigentlich ein simples Prinzip, doch längst nicht alle Bierfans halten sich daran. Stattdessen dienen vor allem die Bierkisten häufig als Baumaterial für die ausgefallensten Ideen. Der Kreativität der Künstler sind keine Grenzen gesetzt. Häufig wird Bier zudem als Mitbringsel oder Gastgeschenk überreicht. Der Heimweg über mehrere hundert Kilometer gestaltet sich dann schwierig.

Individualflaschen sind in der Getränkeindustrie gern gewähltes Mittel. Foto: Pascal Schöpf

Den Brauereien ist das ein Dorn im Auge und sie verweisen gerne darauf, dass Pfand keine Eigentümerübertragung darstellt. Der Kunde kauft das Bier und leiht den Kasten. Tatsächlich entsteht, vor allen den kleinen Brauereien, ein enormer Aufwand. Denn während ein Kasten im Supermarkt anderthalb Euro Pfand kostet, zahlen die Brauer zirka drei bis fünf Euro für die Produktion. So entsteht mit jeder nicht zurück gebrachten Einheit ein Verlust für die Brauereien. Infolgedessen muss auch die Produktion immer wieder nach dem Leergutstand geplant werden.

Individualismus als Problem

Viele große Brauereien wollen sich zudem mit sogenannten Individualflaschen von der Masse abgrenzen. Diese Flaschen landen häufig auch bei anderen Brauereien, die diese nicht verwenden können, und den Kasten mit eigenen Flaschen auffüllen müssen. Der logistische Aufwand diese Flaschen zurück in ihre Heimatregion zu verbringen überschreitet oft den Nutzen.

Ohne Leergutnachschub muss die Produktion immer häufiger gedrosselt werden. Foto: Pascal Schöpf

Georg Rittmayer von den Privaten Brauereien Bayern e.V. steht in seiner Brauerei vor ähnlichen Hürden und sagt in einem Interview mit dem BR es gehe um „Existenz, Biervielfalt und die Kultur.“ Sinnvoll sind, wenn es nach vielen kleinen Brauereien geht, nur standardisierte Flaschen, die auch jede Brauerei verarbeiten kann.

Fränkische Brauereien im Alleingang?

Und wie die leeren Bierkästen zurück zur Brauerei kommen ist auch schon klar: Die erste Pfanderhöhung seit der Einführung des Euro. Diesen Schritt hat beispielweise die Privatbrauerei Ulrich Martin gewagt und verlangt mittlerweile fünf Euro. Und auch Rittmayer verfolgt dieses Ziel und vereinigt dafür laut eigenen Angaben bereits sehr viele der fränkischen Brauer hinter sich. Es deutet sich also ein fränkischer Alleingang an. Dieser Schritt wäre mehr als nachvollziehbar.

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