19. Juni 2016
Craft Beer: Die neue Bierkultur
Der Begriff Craft Beer ist in Deutschland noch nicht wirklich gut vertreten, aber der Markt wächst. Immer mehr einheimische Brauereien versuchen auf den Zug aufzuspringen. Ebenso die Brauerei Maisel, die 2012 das Zweitlabel „Maisel and Friends“ gegründet hat. Das Ziel ist klar: Bier soll in Deutschland noch mehr verbreitet werden und dafür müssen neue Kreationen her. Hat Craft Beer Zukunft oder ist es nur eine neumodische Erscheinung, die bald wieder in Vergessenheit gerät?
Bier passt zu vielen Dingen im Leben. Mit dem Fußball ist dieses Getränk ja bereits verheiratet und genießt eine lange Tradition. Naja eigentlich passt Bier zu jedem Sport. Ob vor dem Fernseher oder direkt in den Sportstätten selbst. Bier ist für den Zuschauer Pflicht. Natürlich gibt’s dann auch Momente, indem der Gerstensaft nicht so gut hineinpasst. „Zu einem guten Essen trinkt man dann doch lieber ein Glas Wein“, so Eva Ploß, Pressesprecherin der Brauerei Maisel in Bayreuth.
Das soll sich natürlich ändern. Mit der Signature Line betrat das Label Maisel and Friends Neuland. „Wir wussten nicht wo die Reise hingeht“, so Ploß. Doch das Risiko hat sich gelohnt. Mit den drei Edelbieren „Jeff´s Bavarian Ale“, „Marc´s Chocolate Bock“ und “Stefan´s Indian Ale” konnte das Label überzeugen und auch bei den Konsumenten kamen die Biere gut an. Auch weil zuvor auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen Kunden immer ein Zwischenfeedback geben konnten.
Chocolate Bock? Wie jetzt, Schokolade im Bier?
Wer sich schon etwas mit Craft Beer auskennt, weiß was das Besondere daran ist. Nämlich die ganz verschiedenen Geschmacksrichtungen. In Deutschland wird aber mittlerweile seit 500 Jahren streng nach dem Reinheitsgebot gebraut. Es dürfen also nur die vier Grundzutaten Wasser, Hefe, Hopfen und Malz verwendet werden. Wurde dies jetzt umgangen? Nein! „Wir wollen das Reinheitsgebot bewahren“, sagte Ploß. In diesen Bieren sind also auch nur diese vier Zutaten erhalten. Das Geheimnis ist: Hopfen, Malz und Hefe sind nicht gleich Hopfen, Malz und Hefe. „Wir beziehen unseren Hopfen aus den USA, da gibt es ganz unterschiedlicher Arten. Manche riechen und schmecken zum Beispiel nach Eisbonbons“, so Ploß. Auch beim Malz und bei der Hefe gibt es solche Erscheinungen. Man kann so ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen kreieren. Dennoch hat die Brauerei die Bestrebung, auch andere Zutaten in den Brauprozess einfließen zu lassen. „Wir wollen neben dem Reinheitsgebot ein zweites Gebot einführen, das Natürlichkeitsgebot“. Darin soll, wie der Name schon sagt, natürliche Zutaten, wie zum Beispiel Koriander enthalten sein. „Aber wirklich nur natürliche Zutaten, keine künstlichen Aromen oder Enzyme“, bestätigte Ploß.
Es bleibt also Spannend, ob Craft Beer, ähnlich wie in den USA, bei uns Fuß fassen kann oder ob es nur eine kurzlebige Modeerscheinung ist. Maisel and Friends bleibt auf jeden Fall optimistisch. „Bis ins Jahr 2025 soll sich Craft Beer in Deutschland etabliert haben. Das ist unsere Vision“. Bleibt abzuwarten, ob die Deutschen offen sind für neue Geschmäcker. Die Variationen und die Möglichkeiten tolle neue Biere zu kreieren, sind jedenfalls gegeben.
Review zum “Citrilla” von Maisel and Friends
Fotos: Maisel and Friends