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„Wir sind nicht McDonalds“, das Streetfood Business geht weiter

Die Branche muss reden. Qualität statt Quantität. All das kam auf der diesjährigen Streetfoodconvention in Nürnberg zur Sprache. Die Foodtruck Betreiber sind sich hier alle einig: Qualität muss an oberster Stelle stehen!

Viel zu sehen gab es auch dieses Jahr auf der Streetfoodconvention. Unter dem Motto „Die Branche muss reden“ leitete die Radiosprecherin von Radio Energy, Lola, die Eröffnungsdiskussion.

Andrew Fordyce, Leiter des Masande Teams, welches sich auf Produktentwicklung und Vertriebsstrategien für die Streetfoodszene spezialisiert, hat eine klare Vorstellung von Foodtrucks. Fünf ist die entscheidende Zahl und damit das Erfolgsrezept. „5 Minuten, 5€, 50 Sekunden, 5 Zutaten, 5 Mitarbeiter, 5 Produkte“, erklärt Andrew.
„Wer das umsetzen kann, macht alles richtig“, verdeutlicht Andrew mehrmals.

Melanie Linden Lola von Radio Energy sprechen über Streetfood (Foto: Denise Heller).
Melanie Linden Lola von Radio Energy sprechen über Streetfood (Foto: Denise Heller).

Auch Leiterin von Goodman’s Burger, Melanie Linden, hat einmal klein begonnen, erläutert sie im persönlichen Gespräch.
„Der Start ist super schwer. Man hat im Grunde dreißig Firmen gefragt und ein Stellplatz ist dabei rumgekommen. Es kam durchaus vor, dass wir nachts noch die Zwiebeln vorgeschnitten haben und alles vorbereitet haben. So einen Foodtruck zu starten, das ist in den ersten zwei Jahren sehr hart.“
Mittlerweile betreibt ihre Firma sieben Foodtrucks und Melanie steht nur noch selten selbst an der Front.

von links nach rechts: Miguel Ortega, Ulf Tassilo Münch und Tim Faber (Foto: Denise Heller).
von links nach rechts: Miguel Ortega, Ulf Tassilo Münch und Tim Faber (Foto: Denise Heller).

Das wohl stärkste Statement des Tages kam vom „Meister des Streetfoods“ Ulf Tassilo Münch.

„Wir sind nicht McDonalds. Qualität heißt nicht, dass die Wurst schmeckt, sondern dass du weißt was du da tust. Wir arbeiten mit Lebensmitteln und nicht mit Produkten. Gier, Neid und Inkompetenz ist ein großer Treiber 2017. Wir müssen Qualität erlebbar machen.“’

Ganz klar verdeutlicht er was er von manchen Truckern hält, die mit Fertigprodukten kochen: „Das ist scheiße“. Wie im Foodtruck gearbeitet werden sollte, ist nach seiner Ansprache klar.

Auch Fernsehkoch und Buchautor von zahlreichen Kochbüchern, Christian Henze, hatte für das Publikum einiges zu bieten. Er kocht live ein Curry und einen deftigen Kaiserschmarn. Neben leckeren Gerüchen von karamellisiertem Zucker und knusprig gebratenen Zwiebeln, erzählt er von seinen Erfahrungen mit Streetfood. „Alles in Maßen. Ordentlich Butter und viel Zucker, aber halt nicht jeden Tag. Wenn man sich mal was gönnt, dann sollte man das auch richtig tun. Kauft euch keine Light Produkte, sondern esst was euch schmeckt. Die Menge macht die Musik.“, erklärt er enthusiastisch während er das Essen zubereitet.

Ganz klar: Hier sind sich alle einig. Streetfood ist kein Trend mehr. Er findet Platz auf unserem Markt und die Trucker sprießen nach wie vor aus dem Boden, denn die Nachfrage ist groß. Klar ist, aller Anfang ist schwer, doch wer sich einmal mit Qualität und Handwerk in der Menge herauskristallisiert, verliert seinen Platz nicht mehr so schnell.

Neben zahlreichen Gästen kam auch die Verpflegung nicht zu kurz. Hotdogs, Suppen, Summerrolls, Sandwiches, Cookies und auch Kaffee versüßte allen Gästen den Tag.
In Zukunft werden wir in der Szene wohl noch einiges schmecken und erleben können.

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Denise Heller

Denise Heller

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