Eiweißpulver mit Löffel zum Portionieren (Foto: Denise Heller).
18. August 2017
Eiweißpulver: So viel steckt tatsächlich drin
Rund 50% der Deutschen greifen regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmittel. Neben Mineralien und Vitaminen liegt dabei das Eiweißpulver mit 17% weit vorne. (Statista 2017)
Unsere lebensnotwenigen Grundbausteine der Nahrung bestehen aus 3 Elementen. Die Kohlenhydrate, die Fette und die Eiweiße. Auf keines der Bausteine sollte man über lange Zeit komplett verzichten oder sie übermäßig verzehren.
Je nach körperlicher Beschaffenheit, sportlicher Betätigung und Geschlecht braucht ein Körper mehr oder weniger Energie. Wer wie viel der einzelnen Grundbausteine zu sich nehmen sollte, kommt dabei auf die körperlichen Anforderungen des Einzelnen an. Jemand der Muskeln aufbauen will, braucht neben ausreichend Energie auch noch genug Eiweiße.
Eiweiß mal ganz einfach
Eiweiße, auch Proteine genannt, sind elementare Bausteine allen Lebens und haben viele Schlüsselfunktionen. Sie sind der Stoff aus dem Körperzellen, Enzyme und Hormone gemacht sind. Nahrungsproteine bestehen chemisch betrachtet aus langen Ketten. Diese sind aufgebaut aus 100 bis 300 verketteten Aminosäuren. Es gibt einige Aminosäuren, die der Körper unbedingt braucht aber nicht selbst bilden kann.
Diese sogenannten essentiellen Aminosäuren sind lebenswichtig und müssen mit dem Eiweiß aus der Nahrung aufgenommen werden. Eiweiße sind dabei wichtig für unseren Körper. Dieser benötigt Eiweiß zum Muskelaufbau und zur Erhaltung unserer Muskeln. Neben den ästhetischen Muskeln, dicht unter Haut, gibt auch lebenserhaltende Muskeln. Dazu zählen Muskeln im Herzen, Muskeln zum Atmen, Muskeln zum Verdauen und vielen mehr. Wer Muskeln aufbauen will, braucht also neben den lebenswichtigen Mengen an Eiweiß zusätzlich noch mehr Proteine. Diese werden bei Sportlern oft in Form von Eiweißshakes supplementiert.
Was ist Eiweißpulver?
Eiweiß- oder Proteinpulver sind eine Mischung von Proteinen aus tierischer oder pflanzlicher Herkunft. Es zählt zu den Nahrungsergänzungsmitteln (Supplemente) und wird vor allem im Sport und zur Unterstützung von Diäten eingesetzt.
Die Pulver werden dabei nicht roh verzehrt, sondern oft mit Wasser oder Milch zu einem Shake vermischt. Dabei gibt es von Vanille bis hin zu Erdbeereis und Schokokuchen vielfältige Geschmackrichtungen.
Wofür braucht man Eiweißpulver?
Zuallererst sollte einmal aufgeklärt werden, dass unser Körper eigentlich kein Proteinpulver braucht. Unser Verdauungssystem ist in der Lage problemlos aus der Nahrung Aminosäuren zu gewinnen. Es ist also prinzipiell nicht notwendige Eiweiß zu supplementieren. Für Sportler und zum Muskelaufbau bietet sie jedoch einige Vorteile.
Die Herstellung von Eiweißpulver und qualitative Unterschiede
Herstellung von Pulvern aus Milchproteinen
Im ersten Schritt der Herstellung wird Milch aufgeteilt in die zwei Bestandteile Casein und Molke. Die Molke enthält nun etwa ein Prozent Proteine. Das kommt daher, dass die Masse vor allem Beta-Lactoglobulin, Alpha-Lactalbumin und Proteosepepton enthält. Zudem befinden sich auch noch Milchfette und Kohlenhydrate in Form von Lactose in der Molke.
Eine Filter sorgt dafür, dass all diese unerwünschten Bestandteile herausgefiltert werden und die Proteinmasse übrigbleibt. Nun entfernt heiße und kalte Luft die restliche Flüssigkeit und das bekannte Pulver bleibt zurück. Dieses wird nun mit entsprechenden Aromen vermengt, damit das Eiweißpulver am Ende so schmeckt wie man es kennt.
Durch den Anteil an Kohlenhydraten und Fetten enstehen dabei Unterschiede in der Qualität. Es wird unterschieden in Konzentrat (80% Eiweiß), Isolat (90% Eiweiß durch chemischen Prozess) und Hydrolysat (96% Eiweiß durch enzymatische Aufspaltung).
Für Veganer eine Lösung
Soja oder Pflanzenprotein können einen weitereren Grundbaustein für Eiweißpulver bieten. Hierbei werden Sojabohnen zu Mehl verarbeitet und die überschüssigen Kohlenhydrate mit einem Wasser-Alkohol-Gemisch entfernt. So kann ein Proteingehalt von bis zu 90% erreicht werden.