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Kochen auf dem Induktionskochfeld

Ob Frühstücksei oder frisch gebratenes Schnitzel, wer warm kochen will kann nicht auf einen Herd verzichten. Eine Technik scheint dabei in letzter Zeit besonders hervorzustechen: Das Induktionskochfeld. Doch kaum jemand weis worin der Unterschied zu herkömmlichen Herdplatten besteht und wie das Erhitzen durch Induktion überhaupt funktioniert.

Bereits im Jahr 1831 wurde die elektrische Induktion von Michael Faraday entdeckt, und damit legte er den Grundstein für alle kommenden elektrotechnischen Entwicklungen. Doch wie genau funktioniert ein Induktionsherd überhaupt?

Der wichtigste Bestandteil für ein Induktionskochfeld ist die Magnetspule, die aus feinen isolierten Drähten besteht. Diese Drähte sind in Form von Litzen angeordnet und verflochten, sodass bei elektromagnetischer Einwirkung eine Spannung entsteht. Mit Kondensatoren und den dazugehörigen Transistoren wird ein Schwingkreis erzeugt. Das Induktionskochfeld wird zum Schutz vor Feuchtigkeit und Schmutz von einer Glaskeramikplatte abgedeckt. Rein optisch kann eine Elektroherdplatte nicht von einem Induktionskochfeld unterschieden werden.

Sobald die Magnetspule mit Strom versorgt wird, entsteht eine Spannung, die meistens im Bereich von 30 bis 45 Hertz liegt. Die sich ändernden Spannungen bewirken ein ebenso sich veränderndes Magnetfeld. Es entstehen zwei Magnetfelder, die sich gegenseitig beeinflussen und in einen Wechselzustand geraten. Diese elektromagnetische Spannung tritt bei konstanter Stromversorgung in den Induktionsstrom über, der zu Wirbelstürmen im Material führt. In ferromagnetischen Materialien, welche einen besonders hohen ohmschen Widerstand besitzen, entsteht dabei große Hitze. Ferromagnetische Materialien werden von Magneten vom Süd- als auch Nordpol angezogen und können nach längerem Kontakt mit einem Magneten selbst für kurze Zeit magnetische Eigenschaften besitzen. Ein einfach aber wirkungsvoller Test ist  einen Magneten an die Unterseite des Topfes zu halten. Wenn der Magnet gut haftet, handelt es sich um einen geeigneten Topf für ein Induktionskochfeld.

Beim Kochen mit induktiv erzeugte Hitze, wird folglich nur der Pfannen- oder Topfboden erhitzt und nicht die Glaskeramikplatte selbst. Um das zu verdeutlichen wird bei Vorführungen oft eine dicke Schicht Eis zwischen Herdplatte und Topf gelegt. Diese schmilzt dann verblüffender Weise nicht an der Herdplattenseite, sondern auf der Seite des Topfbodens.

Weitere Vor- und Nachteile:

Zunächst lässt sich durch das schnelle heiß werden des Topfes, ähnlich wie bei Gasherden, der Kochvorgang punktgenau beeinflussen und es werden bis zu dreißig Prozent Energie, im Vergleich zu herkömmlichen Elektroherdplatten, eingespart. Zudem erfolgt kein Erhitzen der Fläche um den Kochtopf (lediglich der Topf strahlt Wärme ab, die dann das Kochfeld erhitzt). Daraus resultiert eine geringe Verbrennungsgefahr und kein Eibrennen von Speisen auf der Herdplatte. Dank der punktgenauen Induktion gibt es auch keine zu kleinen Töpfe für zu große Herdplatten. Wärme wird nur dort induziert, wo der Topf auf dem Induktionskochfeld steht.

Dennoch gibt es auch Nachteile, die durchaus eine Berechtigung haben. In Vordergrund steht hierbei die begrenzt einsetzbare Anzahl an Töpfen und Pfannen. Geeignet sind hierbei Materialien die ferromagnetisch sind, wie zum Beispiel emaillierte Pfannen und Töpfe, Stahl-, Eisen- und Gusseisenpfannen. Bei der Verwendung von ungeeignetem Kochgeschirr werden die Magnetfelder, die zum Erhitzen des Topfes führen, gestreut und es kann nicht genug Wärme zum Kochen entstehen. Zuletzt ist mit einem Induktionskochfeld auch kein scharfes Anbrennen von Fleisch oder Ähnlichem möglich. Zwar ist der Topf sehr schnell heiß, aber zur Sicherung der Elektronik in den empfindlichen Induktionsplatten, wird ab einer bestimmten Temperatur die Herdplatte automatisch ausgeschaltet.

Wer jetzt über die Anschaffung einer solchen Herdplatte nachdenkt, der muss bei einem Herd mit vier Kochfeldern mit einer Investition von 400€ bis 1500€ rechnen. Die bekanntesten Anbieter solcher Induktionskochfelder  sind Firmen wie Siemens, Miele, AEG.

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Denise Heller

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