Toggle Navigation

PET-Flaschen: Es kommt nicht nur auf die Größe an

„Auf diesem Gebiet gibt es keine Innovationen”, stellt Stefano Chiozzini, Manager für Verkauf bei SACMI, klar. Damit meint Chiozzini die grundsätzliche Fertigungsweise von PET-Flaschen.
Doch tatsächlich müssen Ingenieure ihre Maschinen ständig auf dem Laufenden halten, um sich auf dem Markt zu etablieren. Also liegen die Verbesserungen bei der Produktion von PET-Flaschen im Detail. Was SACMI von Krones und Promec unterscheidet und welche Neuerungen es bei der Herstellung von PET-Flaschen gibt, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Eine PET-Flasche, so wie sie im Supermarktregal steht, stellen die meisten Firmen nach dem Standardverfahren her: Der Ofen erhitzt die Preforms und die Düse am Blasrad bläst die warmen PET-Flaschen in die gewünschte Form. Hier möchte der Kunde ein Alleinstellungsmerkmal. Ein Design, das der Endverbraucher mit der Marke verbindet. Doch können Hersteller von Streckblasmaschinen nicht alle Kundenwünsche erfüllen. „Außergewöhnlich geformte Flaschen sind ein Problem”, so Peter Igl, Produktspezialist der Firma Krones. Daher ist es vorteilhaft, dass die Flaschenform nur eines der Merkmale ist, durch die sich Maschinenhersteller unterscheiden können.

Krones bietet zur Herstellung von PET-Flaschen unter anderem die Streckblasmaschine Contiform 3 in drei Variationen an: Contiform 3, 3 SC und 3 H. Die Maschine Contiform 3 H soll eine wirtschaftliche Alternative zur herkömmlichen Heißabfüllung sein. Wirtschaftlich, weil die PET-Flaschen schon während des Blasprozesses kühlen und später die Maschine weniger Energie dafür aufwenden muss. Das Modulfill Füllsystem beaufschlagt die PET-Flaschen nach dem Füllen mit Stickstoff. Der erhöhte Flascheninnendruck gleicht das Schrumpfverhalten aus. Damit ist das Vakuum-Ausgleichpanel überflüssig. Dagegen umfasst Contiform 3 neben der Standard-Prozessart fünf weitere.

Im Allgemeinen unterscheiden sich die Modelle im Volumen der produzierten Flaschen und damit im Leistungsspektrum. Mit dem Blasmodul erreicht die Baureihe eine Leistung von 2.250 Behältern pro Stunde und Blasstation. Die Behälter können, je nach Maschinenmodell, zwischen 0,1 und 3,5 Liter Volumen haben. Druckluft sparen die Systeme mit einem elektromagnetisch gesteuertem Recksystem, minimiertem Totraumvolumen und einem Luftrecycling-System ein. Ein verkleinerter Strahlungsraum, integrierte Energierückspeisung und eine Servomotor-Antriebstechnik lassen die Maschinen energiesparend arbeiten.

Der Nutzer bedient die Conitiform 3 mit Bedienelementen auf einem Touchscreen. Laut Krones soll das Bedienen intuitiv und selbsterklärend sein. Das Unternehmen stellt, laut Peter Igl, seine Maschinen ausschließlich in Flensburg her. Die Preforms bezieht die Systemtechnikfirma von der Firma Husky. „In der Herstellung der PET-Flaschen unterscheidet uns nichts von anderen Firmen”, fügt Peter Igl noch hinzu.

PET

„Der Kunde wählt die Form und Art der Flasche und wir stellen sie her”, sagt Manuel Rocchi, Bereich Verkauf des italienischen Fabrikant Promec. Die Art der Maschine hinge von den Modellen der Flaschen ab. Promecs Lösung zur Preformverarbeitung ist die Electra Familie, die aus Electra 1, Electra 2M und Electra 4 besteht. Electra 1 gibt es noch in den Modellen Electra 1S und Electra 1L. Wie bei Krones unterscheiden sich diese Modelle im Volumen der PET-Flaschen. Electra 1L stellt in einer Kombination aus Linear- und Kreiszyklus die Flaschen mit einem Volumen von bis zu 30 Liter her. 350 Flaschen pro Stunde kann Electra 1L schaffen.

Alle Electra 1-Modelle arbeiten nur mit einer Formhöhle und sind für kleine Unternehmen geeignet, da die Streckblasmaschine dementsprechend kleiner ist. Für größere Unternehmen hat der italienische Fabrikant Electra 4 im Portfolio. Dieses Modell hat vier Formhöhlen mit bis zu einer Volumenkapazität von 2,5 Litern. Etwa 6000 1,5 Liter Flaschen pro Stunde schafft die Maschine. Die Nutzleistung gibt der Hersteller mit 16 Kilowatt, die Nennleistung mit 44,4 Kilowatt an. „Promec-Maschinen sparen 40 Prozent elektrische Energie gegenüber den Anlagen der Konkurrenten”, behauptet Rocchi abschließend.
SACMI erklärt sein Energieersparnis genauer.

Das Unternehmen spart bei der Kühlung der Flaschen und geht dabei ähnlich wie Krones vor. „Die Maschine kühlt die Flaschen bereits in der Form mit kalter Luft”, sagt Stefano Chiozzini. Eine der Streckblasmaschinenangebote der italienischen Firma ist das SBF. Das ist eine Produktionsmeile für PET-Flaschen, die SACMI in zehn Variationen anbietet. SBF406 hat sechs Blasstationen und SBF824 sogar 24 Stationen. Jede Station produziert stündlich zirka 3400 Flaschen. Das SBF Design zeichnet sich außerdem durch das 1B=2b Konzept aus. Das patentierte Sacmi System erlaubt es dem Kunden, pro Form zwischen der Fertigung von einer großen Flasche und zwei kleinen Flaschen zu wechseln.

Diese Lösung soll laut Hersteller die Zahl der produzierten PET-Flaschen erhöhen, um den Bedarf der Befüllmaschine zu decken. Geeignet ist der Vorgang nur für PET-Flaschen von kleiner bis mittlerer Größe. Indem SACMI beim SBF auch das Totraumvolumen verringert, spart die Maschine bis zu 15 Prozent Druckluftkosten ein. Ebenso minimieren automatisierte Kontrollmethoden und Servomotor-Antriebstechnik den Energieverbrauch. Neben dem SBF hat sich SACMI mit der Compression Blow Forming-Technologie (CBF)auf Molkereiverpackungen spezialisiert. Statt Preforms verwendet die Maschine Plastikpellets, aus denen sie die PET-Flaschen formt.

Der Hersteller verspricht dünnere, jedoch stabilere Flaschenwände, höhere Ausgaberaten sowie niedrigere Schmelztemperaturen und Abkühlungszeiten. Damit soll der Energieverbrauch in Abhängigkeit der Art der Pellets zwischen 30 und 35 Prozent sinken. Vier Ausführungen hat die CBF-Reihe. Diese unterscheiden sich vor allem in der Größe der Flaschen und Anzahl der Formhöhlen.
Das Angebot der Maschinenhersteller richtet sich also nach den Bedürfnissen der Kunden.

Welche Größe sollen die PET-Flaschen haben? Mit was werden die Flaschen gefüllt? So vielseitig die Anliegen der einzelnen Kundenfirmen sind, so vielseitig ist auch das Sortiment der Maschinenfabrikanten. Der Kunde kann eine Maschine zu allen seinen Anforderungen finden und eine Produktionsmeile kaufen, die genau zu seiner Firma passt.

Autor: Khang Hoang

Über den Autor

Redaktion

Redaktion

Meine Artikel:

Kommentiere