18. November 2014
Moderne Käfighaltung im Getränkemarkt
Viel hat sich an der ursprünglichen Funktion der Getränkekisten nicht geändert: Wie bekomme ich die gewünschte Menge an Getränkeflaschen am bequemsten nach Hause? Man packt sie in eine Kiste mit zwei Tragegriffen. Dort werden sie durch einen Kisteneinsatz fixiert. Seit rund 1960 werden die Kisten nicht mehr aus Holz hergestellt, sondern auch aus Plastik, genauer gesagt aus Polyethylen. Doch ein paar raffinierte Änderungen an Getränkekästen verhelfen der Getränkeindustrie in den letzten 20 Jahren das Augenmerk auf sich zu lenken. Heute werden teilweise bis zu drei Kunststoffarten in einer Kiste verwendet, sodass ein verkaufsförderndes und komfortables Hightechprodukt daraus wird.
Die Firma Schoeller Allibert war auf der diesjährigen BrauBeviale in Nürnberg mit einem Stand vertreten und hat die weltweit aktuellsten Getränkekistenmodelle vorgestellt. Bei einem Besuch an ihrem Stand, empfing uns Vertriebsleiter Frank Reininghaus und führte uns in die Geschichte der Getränkekiste ein. „In den letzten 40 Jahren haben wir viele Entwicklungsschritte bei den Tragegriffen und dem Design durchlaufen“. Die Kiste ist auch international ein großes Thema, denn schließlich müssen in allen Ländern der Welt die Getränke an den Mann gebracht werden. „Unter Berücksichtigung der unterschiedlichsten Anforderungen werden Getränkekästen für die ganze Welt entworfen und in der gewünschten Kunstoffzusammensetzungen angefertigt”, so Frank Reininghaus über die bunten Kisten. In Belgien gibt es beispielsweise eine komplett verschlossene und auffällig orange Kiste, mit zwei Tragegriffen und dem Firmenlogo. Auf dem deutschen Markt findet man vorzugsweise offfene Kisten, die direkt den Blick auf die Flaschenform ermöglichen.
Die Verbraucher und Käufer von Getränkekisten möchten die Getränkeflaschen bequem und mit höchstem Komfort nach Hause transportieren. Deshalb haben Unternehmen wie Schoeller Allibert in den letzten zwanzig Jahren experimentiert und ausprobiert. Angefangen von Finger-Einkerbungen im Tragegriff bis hin zu eingearbeiteten Gummiüberzügen und Schaumstoff. Man findet sogar Kästen, die weitere Tragegriffe in der Mitte haben oder sich gar in zwei teilen lassen. Auch wurde mit der Anzahl der Flaschen variiert, wie heute an der großen Vielfalt, der von zwei bis über 20 Flaschen fassende Kisten, zu sehen ist. Natürlich spielt dabei die Form der Flasche auch eine entscheidende Rolle, denn eine Eigenschaft ist der Kiste geblieben: Die Abmessungen der Boden- und Kopffläche ist bei der “Käfighaltung“ des Bieres standardisiert, um den Transport und die Lagerung der unterschiedlichen Kisten nicht zu erschweren.
Natürlich bieten alle Getränkeanbieter diesen Komfort beim Shopping im Getränkemarkt an. Besonders das Auffallen des Produktes, durch die Kisten, ist wichtig. Sie sollen einen tollen Eindruck hinterlassen. Die Hersteller kommen dabei auf die verschiedensten Ideen, von komlpett verschlossenen Kisten, bis hin zu skelettartigen Konstruktionen. Elementar bei der Gestaltung der Kiste, ist die Entscheidung, ob man den Blick auf die Flaschenform durch bedruckte Kistenwände verdeckt oder durch ein Fenster ermöglicht. „Manche Getränkehersteller nutzen ausgefallene und besondere Flaschendesigns, die sich nicht in einer verschlossenen Kiste verstecken müssen“, bemerkt Frank Reinighaus.
Von Daniel Huber