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Insekten statt Fleisch- vielleicht bald mehr als nur Partyspaß oder Mutprobe?

Vergangenen Montag stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Schinken als krebserregend ein. Auch bei regelmäßigem Konsum von rotem Fleisch befürchten Experten ein erhöhtes Krebsrisiko. Ein Grund mehr also, sich nach einer gesunden und umweltschonenden Alternative umzusehen. Vielleicht Insekten?

Heuschrecken, Käfer, Motten, Larven oder Maden: Dschungelcamp-Bewohner sind schon längst in den Genuss von Insekten gekommen. Doch dass die Krabbeltiere bald schon in die moderne Küche aufgenommen werden könnten, prognostizieren Ernährungswissenschaftler und Trendforscher. Durch die wachsende Bevölkerung weltweit und begrenzte Acker- und Weideflächen wird Fleisch mehr und mehr zum Luxusgut, sodass sich Menschen nach kostengünstigeren und umweltbewussteren Alternativen umsehen werden. Schon seit einiger Zeit verändern sich sowohl Ernährungsverhalten als auch -bewusstsein, mit dem Verzehr von Insekten kann ein Schritt in Richtung nachhaltigem Umgang mit Tier und Natur gemacht werden. Die vorhergesagte gesundheitliche Gefährdung von rotem Fleisch begünstigt diesen Vorgang nochmals.

Insektenzucht ist kostengünstig und umweltfreundlich, die kleinen Insekten benötigen kaum Wasser und geben weniger Emissionen ab als übliche Zuchttiere. Weltweit gibt es über 1400 essbare Insektenarten. In Ländern wie China, Thailand oder Afrika stehen sie längst auf der Speisekarte, rund zwei Milliarden Menschen weltweit ernähren sich regelmäßig von Insekten. Kein Wunder: Sie sind reich an Proteinen, enthalten kaum Kohlenhydrate und sind nahezu fett- und somit cholesterinarm. Außerdem beinhalten sie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

So besteht eine Grille beispielsweise bis zu 65 Prozent aus Proteinen, 100 Gramm Rindfleisch dagegen enthält nur etwa 40 bis 50 Prozent. Mit weniger als fünf Gramm Fett pro Mahlzeit schlägt die Insekten-Küche auch jedes Fleisch-Gericht. Es gibt außerdem zahlreiche Zubereitungsmöglichkeiten: Insekten können gebraten, gekocht, sautiert, geröstet oder gebacken werden. Werden Insekten zu Pulver verarbeitet, lassen sich daraus Riegel, Brot, Cracker oder Kekse herstellen. Befürwortern zufolge sind Insekten sehr lecker. Ihr Geschmack wird als nussig, ähnlich dem von Garnelen oder Hühnchen beschrieben. Trotzdem ist bei der Mehrheit der westlichen Bevölkerung der Ekel-Faktor in den Köpfen verankert.

Bleibt also abzuwarten ob solche Nahrungsmittel schon bald in unseren Regalen stehen werden und wir uns mit der Entomophagie, also dem Insekten essen, anfreunden können.

Foto: Kathrin Lettner
Foto: Kathrin Lettner
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