Credits: Brekky
17. November 2025
Mit Fruchtpulver zum Frühstückserfolg: Ein Start-up aus der Studienzeit
Jonas Bernhart-Mader, hat eine klare Mission: Er will gesunde Ernährung einfacher machen. Bernhardt-Mader hat 2020 während seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre in Münster gemeinsam mit seinem Kommilitonen Leon Jürgens das Start-up Brekky gegründet. Das Konzept: Fruchtpulvermischungen für Smoothie Bowls. „Wir hatten die Produktidee parallel zum Studium und wollten sie unbedingt umsetzten – Leider ist das in Deutschland nicht so einfach,“ so Jonas.
Interview geführt von Madeleine Wandelt

Madeleine Wandelt: War es schon immer Ihr Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Ja, seit meiner Jugend war Unternehmertum ein Traum von mir. Das Studium hat mir die Möglichkeit gegeben, unsere Idee zusammen mit Leon in die Tat umzusetzen. Wir haben unser Unternehmen aus einer gemeinsamen Freundschaft und Vision heraus gegründet. Ich wollte schon immer etwas Eigenes aufbauen und Menschen begeistern. Mittlerweile ein so breites Produktportfolio entwickelt zu haben, fühlt sich manchmal unwirklich an. Ich liebe es, dass wir physische, emotional erlebbare Produkte haben und nicht nur irgendeine Software entwickeln
Madeleine Wandelt: Gab es einen persönlichen Auslöser oder ein Problem, das Sie mit der Gründung von Brekky lösen wollten?
Mein Mitgründer Leon und ich waren beide sehr fitness- und ernährungsaffin und hatten die Idee, gesunde Ernährung einfacher und alltagstauglicher zu machen. Während unseres Studiums haben wir viel über Existenzgründung gelernt und gemerkt, dass es viele praktische Produkte gibt, die aber oft ungesunde Inhaltsstoffe enthalten. Außerdem waren die meisten Produkte eher für Bodybuilder gedacht. Das wollten wir besser machen. Wir wollten etwas schaffen, das Geschmack mit den Vorteilen für das Herz verbindet. Die Idee war einfach, aber innovativ: Mit unserem betriebswirtschaftlichen Wissen entwickelten wir das Konzept für Brekky Bowls.
Eines Ihrer ersten Produkte ist die Brekky Bowl, was genau ist das genau?
Das ist ein gesundes Frühstück in 60 Sekunden, also sprich eine Smoothie-Bowl zum Selbermixen, die den wichtigsten Vitamin- und Nährstoffbedarf direkt am Morgen deckt. Damit hat die ganze Reise vor vier Jahren gestartet. Seitdem haben wir das Produkt und das Team kontinuierlich weiterentwickelt.
Wie kommt es, dass eine Portion nur bis zu 178 Kalorien hat und trotzdem bis zu sechs Stunden satt hält?
Der Hauptfaktor ist ein hoher Ballaststoff- und Eiweißgehalt aus natürlichen Rohstoffen. Ergänzt durch komplexe Kohlenhydrate, die langsam verdaut werden. Mit Fokus auf Zutaten, die lang anhaltend Energie liefern und satt machen, wie Hafer oder Chiasamen, und mit Zucker aus Datteln oder natürlichen Alternativen.
Sie garantiert also, dass alle Nährstoffe und Vitamine in den Pulvern enthalten sind und diese bei der Herstellung nicht verloren gehen. Wie funktioniert das?
Durch Gefriertrocknung: Bei diesem Verfahren wird den Früchten das Wasser entzogen, ohne dass Vitamine oder Nährstoffe verloren gehen. Das Ergebnis ist ein Pulver, das sich gut lagern und individuell dosieren lässt. Dieses innovative Verfahren ist das Herzstück der Brekky Bowls.

Wie ist der Name Brekky zustande gekommen?
Der Name hat in der Lebensmittelbranche einen hohen Stellenwert. Unser Name ist inspiriert von den „Brekkie Menüs“ der stylischen Frühstückcafés auf Bali – die zündende Namensidee hatte aber zugegebenermaßen mein Mitgründer Leon. „Brekky“ ist im australischen Slang die Abkürzung für Breakfast, was die Leichtigkeit, Frische und den positiven Start in den Tag widerspiegeln soll.
Wie sieht der Gründungsprozess eines Start-up aus?
Wir hatten die Produktidee parallel zum Studium und wollten sie unbedingt umsetzten. Leider ist das in Deutschland nicht so einfach, weil man dafür ein eingetragenes Unternehmen sein muss. Also sind wir zu dem Gründungsinkubator unserer Universität gegangen, der uns das NRW-Gründerstipendium empfohlen hat. Nach einem Pitch unserer Idee und mehreren Gesprächen bekamen wir die Zusage. Durch des NRW-Gründerstipendiums konnten wir unsere erste Produktion finanzieren und bekamen wertvolle Unterstützung. Das war ein wichtiger Schritt für uns. Plus – wir haben auch Expertise aus dem Hochschulnetzwerk bekommen, wie der ganze Gründungsprozess funktioniert. Wir haben außerdem die One Origin GmbH gegründet. Sie ist die operative Gesellschaft hinter Brekky.
Welche Hürden mussten Sie bei der Gründung überwinden?
Es gab viele Hürden. Eine erste große Hürde war der Mangel an ausreichenden personellen und finanziellen Ressourcen. Wir mussten erst einmal lernen, wie eine Gründung überhaupt funktioniert. Eine besondere Herausforderung war die Produktion: Wir hatten weder eine eigene Produktionsanlage noch die nötigen Lizenzen, um unsere Pulver herzustellen. Wir mussten also einen zuverlässigen Produzenten finden, mit dem wir unsere Idee umsetzen konnten. Es war nicht einfach, jemanden zu finden, der uns bei kleinen Mengen unterstützt. Das machte die Umsetzung zeitaufwändig. Umso glücklicher waren wir, als es schließlich geklappt hat – und mit diesem Partner arbeiten wir bis heute zusammen.
Wie sieht Ihr Arbeitstag aus?
Sehr unterschiedlich, aber auf jeden Fall immer lang. Als Selbstständiger arbeite ich rund um die Uhr. Ein Beispiel-Tag könnte so aussehen: morgens werden zuerst die E-Mails gecheckt und die Tagesplanung gemacht. Dann geht es weiter mit neuen Produktentwicklungen und Meetings mit dem Team, bestehend aus 10 Mitarbeitern. Am Nachmittag stehen Business Developments und Gespräche mit Partnern auf dem Programm und am Abend wird der Tag reflektiert und strategisch geplant. Highlights sind definitiv, wenn man die unternehmerischen Freiräume nutzt, wie zum Beispiel bei einer „Workation“ [Workation ist eine Kombination aus „Work“ und „Vacation“] auf Bali.
Was wollen Sie mit Brekky langfristig erreichen?
Wir möchten unser Produktportfolio erweitern und mehr Menschen erreichen. In Zukunft soll es noch mehr Auswahl geben: Vor kurzem haben wir gefriergetrocknete Snacks und veganes Proteinpulver auf den Markt gebracht. Unser Ziel ist es, weiterhin hochwertige, nährstoffreiche und nachhaltige Produkte zu entwickeln. Ich glaube fest daran, dass Pulverprodukte in der Zukunft der Ernährung eine wichtige Rolle spielen werden. Sie sind praktisch, nachhaltig und helfen, sich auch im hektischen Alltag gesund zu ernähren. Brekky soll deshalb zu einer führenden Marke für gesunde Ernährung in Europa werden.
Was sind Ihre persönlichen Pläne für die Zukunft?
Ein Unternehmen zu führen, das für nachhaltigen Erfolg steht – und gleichzeitig genügend Freiraum für neue Ideen bietet. Es begeistert mich, international tätig zu sein und mein Potenzial voll auszuschöpfen. Ich wollte schon immer etwas Eigenes aufbauen, das Menschen begeistert. Manchmal fühlt es sich unwirklich an, was wir schon erreicht haben.